Es ist wie beim Murmeltier – Jahr für Jahr tauchen sie ganz plötzlich in den Gärtnereien und Gartencentern auf – die Adventblumen. Die drei wichtigsten mit interessanten Details stelle ich Ihnen heute vor:
Weihnachtstern
Er ist der Klassiker unter den Weihnachtspflanzen. Ursprünglich in Mexiko daheim, eroberte er ab den 50iger Jahren des letzten Jahrhunderts stetig den Markt. Heute werden pro Jahr einige Millionen Pflanzen von Anfang November bis zum Hl. Abend verkauft. „Ab dem 27. Dezember ist diese Pflanze praktisch unverkäuflich“, bringt ein Gärtner es auf den Punkt. Und obwohl Jahr für Jahr neue Blütenfarben und Blattmuster auf den Markt kommen. „Der rote Stern mit dem dunkelgrünen Laub wird etwa zu 80 Prozent verlangt“, wissen die Gärtner und haben deshalb schon im Sommer mit der Vorkultur begonnen. Kleine Pflänzchen werden Anfang Juli gepflanzt, zweimal „gestutzt“ und mit Beginn der kurzen Tage und der langen Nächte beginnt die Pflanze zu blühen. „Kurztagspflanze“ nennen das die Botaniker. Wenn weder Glühlampe noch Straßenbeleuchtung die Nachtruhe der Sterne stören, kommen die roten Hochblätter, denn die eigentlichen Blüten sind nur ganz kleine „Kugerl“ in der Mitte. Sie sind auch das geheime Zeichen dafür, ob die Pflanze frisch ist. Fehlen sie, ist schon das Ende der Blütezeit nahe. Euphorbia pulcherrima – die allerschönste Wolfsmilch, wie sie botanisch heißt, ist eigentlich anspruchslos, wenn man zwei Dinge beachtet: Niemals kalte Zugluft (auch nicht beim Transport) und keine Staunässe. Normale Zimmertemperatur und alle drei, vier Tage ein wenig gießen – dann gibt’s Blüten bis in den Frühling. Wenn man den Weihnachtsstern, dann überhaupt noch verträgt.
Christrose
Seit einigen Jahren ist sie der Renner im vorweihnachtlichen Blumengeschäft: die Christrose. In allen Größen werden diese, an sich bei uns heimischen Schneerosen angeboten. Intensive Züchtungen bringen nun schon in der Vorweihnachtszeit herrlich strahlend weiße Blüten – und das in extrem großer Menge. An sich ist diese Pflanze extrem anspruchslos, allerdings ist sie keine wirkliche Zimmerpflanze. Für einige Tage kann man damit ein Festtagszimmer schmücken, doch richtig wohl fühlt sie sich im Freien. Daher sollte man sie als Dekoration bei der Haustür aufstellen, da fühlt sie sich wohl und blüht wochen-, ja monatelang. Nur wenn es extremen Frost, jenseits der Minus 10 Grad gibt, sollte man sie in einem frostfreien Raum (Garage) aufstellen. Die Blütenknospen könnten sonst abfrieren. Im Garten ausgepflanzt lieben die Schneerosen (Helleborus niger) einen kalkhaltigen Boden mit einer dicken humosen Schicht, zum Beispiel aus gehäckselten Blättern. Fühlen sie sich wohl, dann blühen sie jahrzehntelang – im Garten meist ab Februar.
Stechpalme
Auch die Stechpalme, der Ilex, gehört eher zu den Newcomern. Nicht zuletzt durch den britischen und amerikanischen Einfluss gewinnt dieses immergrüne Gartengehölz zunehmend an Bedeutung. Dabei war sie vor dem Weihnachtsbaum in früheren Zeiten der Winterschmuck. Die leuchtend roten Früchte und das dunkelgrün glänzende Laub sind im angloamerikanischen Raum der wichtigste Weihnachtsschmuck geblieben. „Holly“, wird der Ilex dort genannt – bekanntester Ortsname für einen ganzen Wald voll Stechpalmen ist Hollywood. Im Prinzip ist die Stechpalme frostfest, wächst sie aber im Topf, muss man bei extremen Frösten schützen. Damit auch in den kommenden Jahren die dekorativen roten Beeren wachsen, benötigt man einen männlichen Befruchter. Eine der besten Sorten ist „Blue Angel“ (weibliche Sorte) und „Blue Prince“ (die männliche).