Der EU-Vorsitz hat auch abseits der großen Politik so manche Veranstaltung mit sich gebracht. So hat kürzlich Niederösterreich mehr als 200 Botschafter und diplomatische Mitarbeiter nach Tulln eingeladen um zu zeigen, wie vorbildlich hier Österreich im biologischen Gartenbau aktiv ist. Ich durfte die großteils nur Englisch sprechenden Gäste mehr als zwei Stunden lang durch den Abend begleiten. Danach gab es viel Smalltalk und dabei kam zu Tage, dass „Garteln“ wirklich die Welt verbindet.
Ein Schritt Richtung Völkerverbindung
Da erzählte der Botschafter aus Vietnam, dass er einen herrlichen Garten in seiner Heimat hat, die Botschafterin aus Mexiko lud mich sofort ein die herrlichen botanischen Gärten in ihrem Land zu besuchen und in Litauen dürfte das „Bio-Gärtnern“ der große Trend. Besonders gefreut hat mich aber, dass viele der kürzlich im ORF gezeigten Reisereportagen von Südafrika über Reunion, Rom und Mallorca von den obersten Diplomaten des Landes gesehen wurden.
Freilich werden bei solchen Gelegenheiten selbst mit diplomatischer Souveränität die üblichen Fragen gestellt: Warum die Gurken dieses Jahr auf der Terrasse der Botschaftsresidenz nicht wuchsen („Es war dort einfach zu heiß und trocken!“) oder warum der Rasen heuer trotz gießen nicht grün ist („… wie auf vielen Fußballplätzen hat ein Pilz die Graspflänzchen gekillt!“) oder warum die Orchidee im Botschaftsbüro nicht mehr blüht („…sie braucht nach dem Hitzsommer eine kühle Phase, dann setzt sie wieder Blüten an!“). So konnte ich diesmal auf dem internationalen Parkett Hilfe anbieten. Auch ein Schritt in Richtung Völkerverbindung.