Eine Blick auf meine aktuellen Buchneuerscheinungen von Helena Wallner: In 13 Jahren 14 Buchtitel – Karl Ploberger, oberster Gartler aller intelligenten Faulen, ist beim Schreiben alles andere als faul. Heuer startet er gleich mit drei Neuerscheinungen ins Gartenjahr.
Dabei wäre es mit der Karriere als Gartenbuch-Autor beinahe nichts geworden, denn das bei einem deutschen Verlag eingereichte Manuskript „Der Garten für intelligente Faule“ wurde Ende der 90er Jahre rundweg abgelehnt, es gebe ohnehin den „Biogarten“ von Marieluise Kreuter. Ein Buch, das auch für Karl Ploberger heute noch „die Bibel“ ist, aber sehr schwere Kost für Neueinsteiger. Dem wollte er eigentlich abhelfen. Der damalige ORF-Redakteur des aktuellen Dienstes gab sich geschlagen und versenkte die beschriebenen Seiten in der Schublade. Ein Jahr später klopfte ein österreichischer Verlag an, sein Projekt gefiel.
Der Titel, abgeleitet von einem Ausspruch des Potsdamer Staudengärtners Karl Foerster „Ein Garten mit Stauden ist ein Garten für intelligente Faule“ sorgte zwar noch für kurze, heftige Geburtswehen, doch das Buch wurde im Jahr 2000 ein Riesenerfolg. Mit seinen Folgetiteln wie „Intelligent und faul durchs Gartenjahr“ ging es weit mehr als 250.000 Mal über den Ladentisch. Das nennt man Bestseller und ist bei Gartenliteratur eher unüblich.
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Seither rollt die Gartenwelle mit Karl Ploberger oben auf. Der erste Biogärtner der Nation lebt seine Leidenschaften aus: Vorträge liebt er am meisten, weil er sich unter den grünen Daumen pudelwohl fühlt. Die Neuerscheinung „Die besten Gartentipps für intelligente Faule“ entstand dabei, Leser- und Zuhörerschaft war aufgefordert worden, ihre besten Gartentipps zu verraten. 1800 landeten bei Ploberger. „Knapp 600 habe ich ausgesiebt, getestet und für das Buch auch kommentiert“, erzählt der Vielschreiber und fügt an, „es ist ein Werk für Leute, die gern experimentieren.“
Karl Ploberger muss man als ausgesprochen „flinke Feder“ bezeichnen, die Vorbereitungszeit nicht mitgerechnet, ist ein Buch in durchschnittlich zwei Wochen verfasst, zusätzliches Recherchieren erübrigt sich, Fachwissen ist auch genügend vorhanden und die 15 – zum Teil aus England – abonnierten Gartenzeitschriften liefern zusätzliche Inspiration. Schreibblockaden sind ganz selten und wenn, geht es in den Graten zum Unkrautzupfen oder Mähen. Ein verlassener Rasenmäher inmitten der Ploberger-Botanik kündet dann davon, dass dem Meister alsbald neue Ideen eingeschossen sind.
Auch Autoren haben Lieblingsbücher, es ist meist das jüngst erschienene. Mit „So werde ich Biogärtner“ hat auch Ploberger seine helle Freude, „weil es total aus der Praxis ist und sprichwörtlich durch die Blume auch die Philosophie des Biogärtnerns vermittelt wird“, sprudelt es aus ihm heraus. Dass man mit solchen Erkenntnissen selbst Gartenprofis – wie jüngst in Berlin – noch verblüffen kann, freut doppelt und bestätigt – ein Buch für Neueinsteiger und alte Gartenhasen.
Gern gibt der Moderator sein Wissen auch über Zeitungen und Radio weiter. Erst weit hinten rangiert das Fernsehen. Es erzeuge zwar enorme Wirkung, erfordere aber auch enormen Aufwand, gesteht er, er sei eben am liebsten bei den Leuten, ob bei Veranstaltungen oder auf Gartenreisen. Und ein paar Mal im Jahr öffnen sich in Seewalchen am Attersee für –angemeldete – Besucher auch die Tore zum Ploberger’schen Garten. Für all jene, die es nicht schaffen, ist Neuerscheinung Nummer drei in diesem Frühjahr „Ein Garten voller Lebensfreude und Ernteglück“ gedacht. Das prächtig illustrierte Werk ist wie eine Gartenführung verfasst.
Und was kommt, wenn über das Garteln alles geschrieben ist? Er habe zwei Kurzkrimis verfasst, die gut ankamen, verrät der Autor, dieses Genre wäre für ihn schon denkbar. Der Mörder ist ja bekanntlich immer der Gärtner. Vorerst wird es damit allerdings noch nichts, denn Gartenbuch Nummer 15 ist bereits in Planung. So viel sei darüber schon verraten: es wird ein cooles Projekt für junges Publikum.