Helleborus niger – die heimische Schneerose – ist zum absoluten Star der Advent- und Weihnachtszeit geworden. Die Christrosen begeistern die Menschen schon immer: Wenn Pflanzen Mitten im Winter zu blühen beginnen, dann müssen sie schon etwas besonderes sein. Nicht von ungefähr sind die Schnee- oder Christrosen deshalb früher als ein Mittel eingestuft worden, das die ewige Jugend erhält und zu Pulver verarbeitet sogar unsichtbar machen kann! Mit der Nieswurz, wie die Pflanze auch genannt wird,  putzte man sich im Altertum  – allerdings des Giftes wegen nicht ganz ungefährlich – die Nase frei und meinte, damit böse Geister und Krankheiten auszuniesen. Die pulverisierten Rhizome der Christrose sind heute noch Bestandteile von Schnupftabaksorten und Niespulvern.

Wichtig ist, dass die Pflanzen, wenn sie im November oder Dezember gekauft werden, möglichst kühl aufgestellt werden. Nach den Festtagen kann man sie bei frostfreiem Wetter sofort in den Garten setzen. Ist es zu kalt, dann in einem sehr kühlen Raum bis zum Frühjahr weitergießen.

Die heimische Schneerose als neues Weihnachtssymbol

Die heimische Schneerose als neues Weihnachtssymbol

Sie lieben lichten Schatten an einem windgeschützten Standort und einen kalkhaltigen, humosen Boden. Vor dem Auspflanzen sollten Sie auch die tieferen Bodenschichten mit Humus durchsetzen. Bilden die Schneerosen keine Blüten, ist häufig Kalkmangel die Ursache. Im Frühjahr sollte die Schneerose mit reichlich Feuchtigkeit versorgt sein, während die Pflanzen im Sommer eine Trockenphase gut überstehen.

Übrigens:

Der griechische Gattungsname setzt sich zusammen aus „helein“ für töten und „bora“ für Speise,  was darauf hinweist, dass der Verzehr (von großen Mengen!) tödlich wirkt. „Niger“ weist auf die schwärzlichen Wurzeln hin, die am Rhizom sitzen. Auf dem Land galt die Christrose als Orakelblume. Man stellte in der Weihnachtsnacht zwölf Blütenknospen der Christrose ins Wasser. Jede Knospe bedeutet einen Monat, und man liest das Wetter des kommenden Jahres an der Art und Weise ab, wie sich die Knospen öffnen. Die geschlossenen Knospen bedeuten schlechtes Wetter, die offenen gutes.