„Wenn heute Gäste kommen, dann führt man sie nicht rund um das neue Auto, sondern zeigt ihnen den Garten“, bringt es ein Gartengestalter auf den Punkt. Der Garten hat mittlerweile einen Stellenwert erreicht, den vor einigen Jahren niemand erwartet hat. Und das quer durch alle Gesellschaftsschichten: Ob kleine Hausgärten oder große Anlagen, die schon mehr ein Park als ein Hausgarten sind, alles steht im Lieferprogramm der Gartengestalter. Dementsprechend ist die Auslastung der Betriebe: „Volle Auslastung beinahe bis zum Ende des Jahres“, berichtet ein Gestalter, wenn er in seinen Auftragsbüchern blättert.
Azaleea ponticum – die duftendeste Frühlingspflanze
Große Palette an Düften
Wenn in diesen Tagen die Messe „Blühendes Österreich“ (geöffnet von Freitag bis Sonntag) in Wels die Türen öffnet, dann stehen diesmal die rund 20 Schaugärten unter dem Titel „Berauschende Gärten“. Gemeint ist damit einerseits die Pflanzenvielfalt, die Blüten- und Farbenpracht und nicht zuletzt die große Palette an Düften, die einen Garten zum Erlebnis machen.
Englische Rasenkamille
Große Vielfalt an Ideen
In der sogenannten Gartenwerkstatt sind diesmal neben meinem Garten, der unter dem Motto „Berauscht vom Duft“ steht, eine große Vielfalt an Ideen zu finden. Uschi Zezelitsch gestaltet „Dornröschen – ein Duftmärchen für Kinder“. Konstanze Schäfer stellt ihren Schaugarten unter das Motto „Liebe geht durch den Garten“. Veronika Schubert verspricht „Urlaub im Garten“ und Joachim Brocks wählte als Thema: „Meeresrauschen im Garten“.
Freilich beeindrucken auch dieses Jahr wieder die Profi-Gestalter. Da sind Gärten zu finden, die versprechen, dass ein „Wein- und Musik-Garten“ entsteht, dass auch „Der moderne Traumgarten in Blüte“ möglich ist oder dass es auch berauschend sein kann, wenn man nach der Arbeit ins grüne Paradies kommt. Der Titel: „after work garden“. Weitere Schaugärten: „Genuss des Südens“, „Gartenlust statt Arbeitsfrust“.
Ganz dem Thema Ökologie hat sich der oö. Siedlerverband verschrieben. „Der pflegeleichte Naturgarten – mein Gartenparadies“ zeigt, wie sich aktive Gestaltung mit ökologischem Gärtnern in Verbindung bringen kann.
Duftrosen mit ADR-Qualität
Raritätenmarkt
Mit dabei auf der Messe ist freilich auch wieder der Raritätenmarkt – von winterharten Fuchsien bis zu kakteenartigen Pelargonien, von duftenden Pfingstrosen bis zu außergewöhnlichen Efeusorten ist alles zu finden. Natürlich auch Exoten und nicht alltägliche Chili und Paradeiser.
Freilich sollte der Tipp der Gartenprofis gerade am Beginn der Gartensaison nicht unerwähnt bleiben: Je perfekter die Planung, desto günstiger ist letztlich das grüne Paradies, denn „oft werden private Gärten, die selbst geplant werden, zwei oder sogar drei Mal angelegt“, weiß ein Gartenarchitekt und rät wenigstens für eine erste Grundplanung Fachleute beizuziehen.