Eine der wichtigsten Maßnahmen im Garten ist jetzt das Düngen. Mit dem Regen und den höheren Temperaturen beginnt das kräftige Wachstum und damit benötigen die Pflanzen Nährstoffe. Bei meinen letzten Vorträgen habe ich viel über das organische Düngen erzählt: über die große Bedeutung von Kompost, über die sanfte Wirkung von organischen Düngern und vor allem über die vielen Mikroorganismen, die den Boden gesund machen.
Das wirklich Geniale am biologischen Gärtnern ist aber, dass diese Dünger eine Langzeitwirkung haben. Nicht bloß für wenige Momente bleibt der Dünger im Boden sondern liefert langsam über viele Wochen die notwendigen Nährstoffe. Mineralische Dünger (Kunstdünger) arbeiten da anders: Sie liefern abrupt die notwendigen Substanzen für ein kräftiges Wachstum. Freilich mit dem Nachteil, dass große Teile ausgeschwemmt werden, wenn es kräftig regnet und im Grundwasser landen. Außerdem schädigen sie das Bodenleben.
„Mein Blaukorn darf ich schon noch nehmen, oder?“
Das alles wurde bei meinen Vorträgen intensiv diskutiert. Viele Fragen wurden beantwortet, ob man den Mist (von den Hühnern) nun direkt verwenden soll oder doch besser zuerst auf den Kompost gibt. Letzteres empfiehlt der Biogärtner.
Die Veranstaltung war längst zu Ende und die Fragestunde vorbei, als eine entzückende ältere Frau zu mir kam und mich um eine Autogrammkarte bat. Sie verriet mir, dass sie ein ganz, ganz großer Fan sei und keine Sendung versäumt. Und dann kam es: im Weggehen meinte sie, dass das mit dem Düngen hoch interessant war. Aber: „Mein Blaukorn darf ich schon noch nehmen, oder?“ Sie hat von mir die Ausnahme bekommen…