Wenn ich in diesen Tagen die ganz alten Ausgaben des Buches von Marie-Luise Kreuter in die Hand nehme, dann fühle ich mich zurückversetzt in meine Anfangszeit als Hobbygärtner. Damals in den 80iger Jahren waren wir Biogärtner die Außenseiter, Biobauern galten als Verrückte und wer Schmierseife spritzte, um Läuse zu beseitigen, galt als nicht ganz normal.
Marie-Luise Kreuter legte den Grundstein
Heute ist alles anders, aber den Grundstein legte mit Gewissheit diese kleine, zarte Frau, die aber sehr energisch sein konnte. Pflanzen verteidigte sie, so als ob sie ihre eigenen Kinder wären und die vielen Ableger, die ich bekam, wurden eingebettet in Tücher, wie Porzellanpuppen, damit sie die lange Fahrt nach Österreich überstehen. Einige gibt es übrigens noch immer bei mir im Garten.
Vom Garten blieb nicht viel übrig
Vom Garten von der „Kreuter-Frau“, wie ich sie nennen durfte (ihr Name war tatsächlich immer so!), blieb angeblich nicht viel erhalten. Ihr umfangreiches Archiv ist in alle Winde zerstreut, nur das Buch ist als ewig bleibende Säule erhalten. Wäre Marie-Luise Kreuter in England daheim gewesen, dann gäbe es eine Pilgerstätte. Garten und Haus wären erhalten, wie sie es verlassen hat, als sie sich im Krankenhaus einer Herzoperation unterziehen musste und nicht mehr aus der Narkose aufwachte.
Und gerade in diesen Tagen, wo sich ihre Todestag zum zehnten Mal jährt, wären Magazine und Gartensendungen voll mit Erinnerungen an diese Pionierin. Ein kleiner Teil davon soll diese Seite sein.