Ich mag die Straßenmeister, die Hauswarte und auch die Gemeindearbeiter. So sehr sie dafür sorgen, dass Straßen, Wege und Hausfluren perfekt sind, so wenig können jedoch die meisten mit den Baumscheren und –sägen umgehen. In den letzten Wochen erreichten mich dutzende Mails mit Bildern von komplett verstümmelten Bäumen oder zu Kugeln verunstalteten Sträuchern.
Argumente, die mich traurig machen
Einigen „Tätern“ habe ich geschrieben und sie zeigten sich auch einsichtig, doch ihre Argumente machten mich noch trauriger: „Die Leute wollen keine Bäume zwischen den Häusern. Da ist dann immer Laub und anderer Dreck!“ oder „Auf den Parkplätzen sind die Bäume unbeliebt, weil der Lack schmutzig wird!“ oder „Man kann mit dem Rasenmäher nicht fahren, wenn die Sträucher in die Breite wachsen!“
Ui! Da fehlen mir dann die Worte. Denn es hilft wenig, wenn ich daran erinnere, dass die Sommertage mit großer Hitze wieder kommen, dass ein großer Baum rund 20 Klimageräte ersetzt und dass Bäume und Sträucher die Sauerstoffproduzenten auf dieser Erde sind. Ganz zu schweigen von den vielen Tieren, die in diesen Gehölzen ihr Zuhause finden.
Die beindruckende Natur findet nicht bloß in einer Universum-Sendung im Fernsehen statt, sondern auch vor der Haustür – wenn wir ihr die Gelegenheit dafür geben. Die amputierten Monumente des menschlichen Unverständnisses zeugen Vielerorts in diesen Tagen dafür, dass die Naturferne leider viel mehr verbreitet ist, als man es wahrhaben möchte.