„Ein Buch ist ein Garten zum Mittragen“ – dieses arabische Sprichwort ist gerade dann besonders wichtig, wenn Garten und Natur ruhen. Aus den vielen Gartenbuch-Neuerscheinungen habe ich 20 ausgewählt und stelle sie hier vor.
Wenn sich Christian Kress, der Staudengärtner aus Ort im Innkreis an den Computer setzt, um zu schreiben, dann ist das nichts Außergewöhnliches. Denn Monat für Monat schreibt er seinen Gartenfreundinnen und -freunden. Ob von Wetterkapriolen, erstaunlichen Blüten, gewagten Pflanzenkombinationen oder einfach nur von der großen Liebe, die er seinen Pflanzen entgegenbringt. Auf seiner Reise durch Garten und Zeit nimmt er so viele Menschen mit, dass viele ihm geraten haben, seine „Liebesbriefe“ doch in Buchform herauszubringen. „Liebe Pamina, hallo Papageno!“ – Briefe eines Staudengärtners (Sarastro Eigenverlag, € 19,90) ist das Ergebnis, das mit vielen Bildern unterhaltsames und lehrreiches auf mehr als 130 Seiten zusammenfasst. Der monatliche Newsletter geht weiter – da könnte eine Fortsetzungsgeschichte daraus werden.
Als Sänger bei seinen Adventfesten kennt man ihn, als gesprächigen Interviewpartner im Fernsehen und vor allem als kreativen Gartengestalter. Reinhard Kittenberger, der seine riesige Schaugartenanlage in Schiltern bei Krems in NÖ errichtet hat nennt sie das „Wunderland der Gartenfantasie“ und genau so heißt sein leicht zu lesendes Buch (Kral Verlag, € 29,90). Viele Tipps!
„Einen Waldgarten erschaffen“ (OLV-Verlag, € 46,20), das war immer der Wunsch von Martin Crawford. So wie in Urzeiten wird das Zusammenspiel der Pflanzen genutzt. Praxisgerecht erlebt man in dem umfassenden Buch, wie man diese nun wieder moderne Form der Gartenkultur umsetzt.
In „Kleiner Garten – Große Ernte“ – Selbstversorgung Schritt für Schritt (Dorling Kindersley, € 20,60) zeigt Lucy Chamberlain, dass auch beim Garten Größe nicht alles ist! Gerade Neueinsteiger finden hier viele Hinweise, damit man nicht scheitert.
„Ernte gut – Alles gut“ – Gemüsegärtnern im Hochbeet, Frühbeet & Gewächshaus (EMF-Verlag, € 18,50). Sandra Jäger weiß, worauf es ankommt, weil sie alles selbst erlebt und erprobt hat. Selbstversorgung ist im Trend.
Natur im Garten ist das Thema. Mit dem Buch „So locke ich Vögel in meinen Garten“ – Futter, Nistplätze und geeignete Pflanzen (Dorling Kindersley, € 17,50) beschreibt Dan Rouse wie man den Garten zu einer Oase für die gefiederten Freunde macht und welchen Nutzen wir daraus ziehen.
Der Klimawandel war der Ideengeber: Im Taschenbuch „Garten ohne Giessen“ (Ulmer Verlag, € 14,–) macht Annette Lepple viele Vorschläge und stellt 44 trockenheitstolerante Pflanzen vor.
Längst ist die 4. Jahreszeit zu einer geworden, in der man den Garten nutzt: „Mein Garten im Winter“ – Artenvielfalt fördern, Wintergemüse ernten, Gestaltungsideen umsetzen. (Haupt-Verlag, € 30,80) Brunhilde Brass-Burkhardt ist eine Praktikerin, daher die vielen leicht umsetzbaren Ideen.
Auch so ein alter, neuer Trend und die Zutaten finden man in Garten und Natur: „Räuchermomente im Jahreskreis“ – Die Kräfte der Wildpflanzen für sich nutzen (Gräfe&Unzer, € 17,90) Adolfine Nitschke
Eine nette Idee, für die man ein scharfes Messer benötigt: „Gartenliebe“ – Mein Adventskalenderbuch mit 24 überraschenden Projekten und Infos (EMF-Verlag, € 13,40). Denn anstelle von Türchen schneidet man Tag für Tag eine Seite auf und ist dem Garten auf der Spur.
Schon im letzten Jahr ist dieser Prachtband erschienen „Die Walnuss“ – Alle in Mitteleuropa kultivierten Arten – Botanik, Geschichte, Kultur (at-Verlag, € 40,–). Jonas Frei porträtiert die Nussbäume, stellt ihre Ansprüche vor und macht Lust auf Nuss.
Für lange Winterabende zum Staunen: „Die Welt in voller Blüte“ – Eine botanische Entdeckungsreise zu den schönsten Blüten der Welt (BLV-Verlag, € 49,90). Till Hägele öffnet uns die Augen mit herrlichen Bildern und viel Hintergrundwissen.
Reiseträume dürfen in Zeiten, wie diesen nicht fehlen: „Das Paradies ist überall“ – Zwischen Schlosspark und Küchengarten (Corso-Verlag, € 27,70). Christa Hasselhorst stellt die Anlagen nicht nur vor, sondern gibt viele Tipps, die sie von den Gärtnern und Besitzern erfragt hat.
Man merkt, das Covid viele Neueinsteiger im Garten verursacht hat: In „12 Farben Grün“ (Verlag Harper Collins, € 24,70) unternimmt Carsten Kluth eine Entdeckungsreise durch die Natur. In „Das hatte ich mir grüner vorgestellt“ (Goldmann Verlag, € 13,40) öffnet Sebastian Lehmann sein Gartentagebuch und beschreibt unterhaltsam seine Erlebnisse über sein erstes Jahr im Garten.
Großer Trend sind im Moment die Zimmerpflanzen. Aus den unzähligen Neuerscheinungen sticht „Meine grüne Welt“ – Der besondere Guide für deine Zimmerpflanzen, Blumensträuße und Wandkränze (mvg-Verlag, € 18,50) hervor. Praxis pur bietet das Buch „Wer knabbert da an meinem Gemüse?“ (Löwenzahn Verlag, €22,90) – Von Plagegeistern und kleinen Helfern – Pflanzen schützen, Gleichgewicht fördern, Vielfalt begrüßen. Die beiden Autoren Fiona Kiss und Andreas Steinert sind „alte“ Hasen und kennen alles, was kreucht und fleucht.
Ebenfalls voll im Trend ist das „Kinder“-Gärtnern. „Sonnenschein zum Frühstück – Entdecke die Welt der Pflanzen“ (ars-Edition, € 20,60) ist von Michael Holland und Philip Giordano geschrieben und ein Mitmachbuch, genauso wie „Grün“ (Dorling Kindersley, € 13,40) das Mitmachen schon im Titel hat Obst und Gemüse selbst ziehen. Schließlich noch ein Buch, das auch Erwachsene begeistert: „Das Wunder einer Blume“ – Warum Pflanzen und Blumen so wichtig sind (Magellan, € 18,50). Spannend, wie die Natur zusammenspielt. Großartig für Kinder, niedergeschrieben von Rachel Ignotofsky.