Als ich vor knapp 30 Jahren die erste Gartenreise unternahm und damit in Österreich ein neues Kapitel der Reiselust aufgeschlagen habe, dachte ich nicht, dass dies einen derartigen Boom auslöst. Reisen war in den letzten Monaten zwar nicht möglich – aber Träumen ist erlaubt. „Das Paradies in der Ferne“ (Dienstag, 8. Juni, 20.15 Uhr, ORF 2 oder TVthek für 7 Tage) liefert den Stoff und entführt in die „Schönsten Gärten der Welt“. Aber nicht nur Gartenparadiese besuche ich bei dieser Sendung (mit vielen neuen Bildern von einigen der bekanntesten Gärten), sondern ich darf einen Blick in eine der schönsten botanischen Anlagen der Welt unternehmen: das Palmenhaus und die sogenannten Reservegärten der Österreichischen Bundesgärten.

Pflanze mit 600 Jahren

Genannt wird die 120.000 Pflanzen umfassende Sammlung die „Grüne Schatzkammer“. Schon die Habsburger hatten mit dem Sammeln der Pflanzen begonnen und so gibt es die älteste Topfpflanze der Welt, die Fockea crispa, die 600 Jahre auf dem Buckel hat, hier zu sehen. Herrliche Orchideen sind hier genauso zu finden, wie eine riesige Kakteensammlung.

Der heutige Schwerpunkt dieser Botanischen Sammlung ist es Pflanzen vor dem Aussterben zu bewahren. So gelang es eine aus Südafrika stammende Erika („Erica verticillata“), die etwa 1796 nach Wien gebracht wurde und danach in der Heimat ausgestorben war, wieder auszusiedeln.

Ein Traum hat sich erfüllt

Und bei meinem Besuch im Palmenhaus, das ich als Jugendlicher schon bewunderte, erfüllte sich ein Traum: ich durfte auf das Dach klettern und die Botanik aus Vogelperspektive bewundern.