Da sind wohl alle Blumen- und Gartenliebhaber gleich. Auch im Urlaub sind sie von der blühenden Pracht, fern der Heimat, begeistert: Da einen Ableger erschnorren, dort ein Pflänzchen (legal) ausgraben oder gleich eine „Original-Pflanze“ in einer Gärtnerei einkaufen. Aber was darf man und wie bringt man die „grüne Beute“ heim? Sechs Tipps für Pflanzenjäger:
1. Was ist erlaubt?
Aus allen Ländern der Europäischen Union dürfen – für den Privatgebrauch – Pflanzen nach Lust und Laune (ausgenommen lokale Sonderreglungen z.B. bei Feuerbrand) importiert werden. Kommt man aber aus einem Drittland – zum Beispiel: Türkei, Ägypten oder den USA – so muss der Import beim Grenzübertritt gemeldet und ein amtliches Gesundheitszeugnis vorgelegt werden.
2. Warum Gesundheitszeugnis?
Viele Schädlinge und Krankheiten, aber auch sogenannten „Neophyten“ (Einwanderer) sind in den letzten Jahren aus Drittländern nach Europa gekommen. Daher sollte man die Pflanze genau untersuchen und erst dann den Kauf oder die Mitnahme in Betracht ziehen. Freilich: es sind weniger die privaten „Importeure“, als die großen, kommerziellen Händler, die Krankheiten und Schädlinge „als blinde Passagiere“ mitbringen.
3. Transport mit dem Flugzeug
Hier gilt: So spät wie nur möglich die Koffer packen und die Pflanzen dick in Zeitungspapier einwickeln. Wer nur ein, oder zwei Stücke mitnimmt, kann diese im Handgepäck verstauen. Am besten ist es die Pflanzen zuerst in feuchtes Papier (ideal dafür eine Küchenrolle) und dann in die Zeitungen einzuwickeln. Plastik ist nicht geeignet – die Pflanzen würden mit Sicherheit Pilzkrankheiten erleiden. Bei langen Flugreisen kann die Pflanze im Gepäckraum erfrieren.
4. Unterwegs mit dem Auto
Wer alleine oder zu zweit unterwegs ist, hat die Chance, die Pflanzen in einem offenen Karton auf der Rücksitzbank zu transportieren. So bekommen sie Licht. Nicht vergessen: bei einem längeren Stopp und großer Hitze die Pflanzen unbedingt in den Kofferraum stellen oder – noch besser – außerhalb des Wagens aufbewahren.
5. Die Bus- und Bahnreise
Bei einer mehrtägigen Reise wohl das größte Problem. Aus Rücksicht auf die anderen Reiseteilnehmer sollte man hier auf zu große (lebende) Pflanzen verzichten und sich lieber auf Saatgut konzentrieren oder nachfragen ob die eine oder andere Gärtnerei nicht per Post verschickt.
6. Die Heimkehr
In den ersten Tagen nach der Ankunft müssen die Pflanzen besonders umhegt werden. Hier gilt generell: Niemals in die pralle Sonne stellen. Ausreichend, aber nicht übermäßig wässern. Nicht düngen! Erst wenn sich wieder Wachstum einstellt, kann die Pflanze wie üblich behandelt und ausgepflanzt werden. Kommt man aus einer anderen Klimazone, so sollte man die Gewächse vor Kälte bzw. Hitze schützen. Pflanzen erleiden nämlich so wie wir Menschen einen „Sonnenbrand“. Einmal verbrannte Blätter können sich nicht mehr regenerieren.