Alljährlich trifft sich im Jänner die Gartenwelt in Essen in Deutschland: die IPM – die internationale Pflanzenmesse öffnet und die grüne Branche präsentiert die Neuheiten. Ich habe mich für Sie ins Gewühl gestürzt.

Über 1.500 Aussteller

Draußen Winter und in den Hallen Frühling – total! Blühende Obstbäume, ja sogar schon saftige Erdbeeren und der Duft von Rosen und Flieder. für Pflanzenliebhaber könnte man diese Messe als Suchtgift bezeichnen. Bei den mehr als 1.500 Ausstellern aus der ganzen Welt dominieren einige Themen: Tolle Blüten, viel für Bienen und Bio über alles! „Madame Lemonier“ ist der neue Star unter den Lenzrosen (Heuger). Diese „orientalischen“ Schneerosen sind in den letzten Jahren zu den Shooting Stars geworden. Mit viel Laubmulch überleben sie auch in einem extrem kalten Winter problemlos.

Aber solche Winter gibt’s ja offenbar nicht mehr. Die Züchter tragen dem Trend für südliche Träume Rechnung: Blüten, die wir von Badeurlauben kennen, sind in immer tolleren Farben im Zimmer präsent: Hibiskus leuchten gelb, rot, rosa mit Blüten, die nun nicht bloß einen Tag, sondern bis zu drei Tage halten. Weiters neu fürs Zimmer: Hortensien mit zarten Pastelltönen und Alpenveilchen mit glöckchenförmigen Blüten und dem verträumten Namen „Petticoats“. Bei den Rosen setzen sich immer mehr die „ADR“ Sorten durch. Sie sind auf Herz und Nieren, oder besser auf Blatt und Blüte, getestet und widerstehen Pilzkrankheiten.

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Erstmals ist diese Robustheit dem Züchter Kordes so richtig mit zwei kräftig duftenden, stark blühenden Edelrosen gelungen: „Gräfin Diana“ (purpur-violett) und „Madame Anisette“(Creme mit Apricot Hauch). Bisher hieß es viel Duft – viele Krankheiten. Alte, ein Mal blühende, Rosen ausgenommen. Auch beim Flieder – er erlebt eine Renaissance – sind neue Sorten verfügbar. Mehr als 300 Sorten, davon viele aus Rußland, sind nun schon mit ihrem betörenden Duft im Handel. Wildblumenwiesen aus der Packung als spezielle Bienenattraktion, Erdbeeren, die mit großen rot und rosa („Loran“ und „Merian“) leuchtenden Blüten aufwarten und dem Zusatz „bienenfreundlich“. Bei Gemüse und Beeren gibt es praktisch überall bio. Himbeeren die nur einen halben Meter hoch werden und nach der Ernte zurückgeschnitten werden, ebenso gibt’s „einjährige“ Brombeeren (Lubera) (blühen und Früchten am einjährigen Holz) und Säulenbäume wohin das Auge blickt (Häberli).

 

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Tomate mit Kartoffel-Wurzelstock

Interessant eine Gurkenzüchtung mit extrem dünner Haut, wenig Kernen und damit gibt’s kein Aufstoßen (Kiepenkerl). Kurios, aber für Botaniker nichts Neues: eine Tomate, deren Wurzelstock eine Kartoffel ist. Marketingag mit dem Namen „TomTato“. Beim Pflanzenschutz gibt’s ein neues Bio „Power“ Schneckenkorn (Neudorff) mit doppelter Wirkung und halber Aufwandmenge und bei der Deko dominiert eindeutig Glas. Terrakotta ist wenig zu sehen und Praktisches steht im Vordergrund: Die Gießkanne, die auch gleichzeitig eine Sprühflasche ist. Das Gartenjahr kann beginnen.