Das außergewöhnlich kalte Frühjahr spüren die Pflanzen und so beginnt bei vielen das Blühen deutlich später. Die Blüte der Pfingstrosen hat sich um mehr als zwei Wochen verzögert. Vielerorts steht sie erst bevor. Eines ist aber ungebrochen – der Trend zu dieser alten Bauerngartenpflanze.

Die Römer nannten sie die älteste kultivierte Blume, die Griechen weihten sie dem Gott Paeion – dem Gott der Heilkunst. Früher war sie eine Heilpflanze, heute ist sie aber nur noch als Zierpflanze in unseren Gärten, denn die Päonie gehört – wie man nun weiß – zu den giftigen Hahnenfußgewächsen.

Pfingstrose Wallküre

Pfingstrose Wallküre

Gepflanzt wird normalerweise von September bis November

Gepflanzt werden Pfingstrosen normalerweise von September bis November. Aber durch die Container-Kultur ist natürlich auch eine Pflanzung mitten in der Blütezeit möglich. Die Pflanzen lieben einen sonnigen Standort mit frischem, nährstoffreichen Boden. Verdichtete und schwere Böden müssen durch Sand aufgelockert werden. In das Pflanzloch gibt man reifen Kompost oder sehr gut verrotteten Mist. Das Wichtigste: Die Stöcke dürfen nicht zu tief gesetzt werden, denn sonst kümmern die Pflanzen und werden blühfaul. Maximal dürfen die Knospen zwei fingerbreit unter der Erdoberfläche liegen.

Duftende Pfingstrose Ellen Rosa

Duftende Pfingstrose Ellen Rosa

Normalerweise blühen Pfingstrosen, wenn sie als Topfware gepflanzt werden, im ersten Jahr. Als Feldware, also als Wurzelstöcke, gepflanzt, kann es aber bis zu zwei Jahre dauern, ehe die ersten großen Blüten sich öffnen.

Tipps und Tricks

  • Gedüngt werden Pfingstrosen alljährlich im Frühjahr mit Kompost oder einem organischen Langzeitdünger. Nach dem Abblühen werden die Samenstände entfernt, keinesfalls dürfen die Blätter abgeschnitten werden, denn die Wurzelstöcke speichern nun die Nährstoffe und legen im Laufe des Jahres die Blütenknospen für das kommende Jahr an.
  • Ein ganz wichtiger Punkt bei der Pflege ist das Abstützen und zwar das vorbeugende Abstützen, denn liegen die schweren Blüten erst einmal am Boden, ist der Schaden nicht wieder gut zu machen.
  • Neben den Bauernpfingstrosen sind vor allem auch die besonders eindrucksvollen Strauch- oder Baumpfingstrosen gefragt. Paeonia suffruticosa bildet verholzte Äste und blüht mit großen, seidenartigen Blüten. Sie hat eine deutlich frühere Blütezeit (und ist auch dieses Jahr schon fast verblüht). Sie liebt sonnige Standorte und viel Platz, dann zeigt sie ihre Schönheit.
Duftende Pfingstrose Claire de Lune

Duftende Pfingstrose Claire de Lune

Fragen an Österreichs größter Pfingstrosenzüchter Michael Miely

Welche Sorten sind zurzeit besonders gefragt?

Generell ist das Interesse an Pfingstrosen enorm gestiegen. Besonders gefragt sind aber duftende, offene Blüten, bei denen man die Staubgefäße sieht. Die werden von den Insekten gerne besucht.

Duftende Pfingstrosen – wie züchtet man diese?

Es ist ein langwieriger Prozess und hängt vom Zufall ab. Von meinen 600 Sorten duften 20 wirklich intensiv und mit denen wird immer weiter gezüchtet. Das dauert Jahre.

Was sind die häufigsten Fragen?

Sie blüht nicht! Da ist meist die falsche, sprich zu tiefe Pflanzung schuld! Aber zwei Jahre sollte man der Pfingstrose nach dem Setzen geben. Und! Nicht ständig umpflanzen!

Die Lieblingssorte des Züchters?

Das ist die halbgefüllte „Ellen Rosa“ sie verströmt einen fantastischen Nelkenduft.

Gibt’s einen Trend?

Ja! Pfingstrosen werden immer beliebtere Schnittblumen, weil sie bis zu zehn Tage in der Vase halten. Gefragt sind heuer besonders die rosa farbigen Sorten.

Der Züchter hat seine Felder in Buchkirchen bei Wels in OÖ. www.paeoniamiely.com. Aufgrund der kühlen Witterung sind sie bis 7. Juni (möglicherweise auch eine Woche länger) in Blüte.

Michael Miely mit Schnittpfingstrosen

Michael Miely mit Schnittpfingstrosen