Dass ich Pflanzen liebe (und beinahe unersättlich) bin, das ist wahrscheinlich allgemein bekannt. Bekannt ist auch, das hab ich an dieser Stelle schon einmal erzählt, dass ich Blumen als Geschenk über alles Liebe. Mehr als jede Flasche Wein, mehr als jede Flasche Schnaps. Dennoch passiert es immer wieder, dass bei den unterschiedlichsten Anlässen das Geschenk „promillehaltig“ ist, „denn Pflanzen haben sie eh genug“. Vor wenigen Tagen hatte ich einen Vortrag in Wien und nutzte die Gelegenheit die Buchhandlungen im Zentrum der Stadt abzugrasen. Bei einigen gibt es eine ganz tolle Auswahl an fremdsprachigen Gartenbüchern – vor allem natürlich aus Großbritannien.
Der Stapel an Büchern, die ich ausgewählt hatte, war schon ziemlich groß, als mich eine Kundin erspähte. Zunächst dachte ich, dass wieder der übliche Beginn eines Gesprächs kommt: „Weil ich sie gerade sehe, ich hab da eine Frage…“.
Aber nein: Sie begrüßte mich freundlich, wir wechselten einige Worte, dann musterte sie den Stapel mit den Büchern (von Moosgärten über Orchideen bis hin zu Phänomenen im Pflanzenreich ging die Palette) und meinte: „Sie kaufen Bücher? Ich dachte, sie schreiben sie nur!“ Nein, das ist ein Geschenk, erwiderte ich. Aha – sie schenken also nicht ihre eigenen Bücher her. Nein: Ein Geschenk für mich! Denn bei mehr als 4000 Büchern fehlt meiner Frau (und manchmal auch mir) der Überblick. So „darf“ ich mir immer vor Weihnachten „meine Bücher-Geschenke“ aussuchen, liefere sie im Sackerl daheim ab und sehe das Buchpaket – fein säuberlich in großen (wiederbefüllbaren) Geschenkkartons – dann erst wieder unterm Christbaum. Und meist gibt’s einen exotischen Blumenstock dazu. Ohne Promille!