Es ist ein Event der Oberklasse und wird deshalb häufig als das Gartenfest der 1 % bezeichnet. Ein Opernball des Gartens sozusagen. Dennoch spürt man diese einzigartige Gartenschau in der ganzen Metropole: Geschäfte in ganz London putzen sich mit opulenten Pflanzenarrangements in den Schaufenstern und vor den Geschäftslokalen heraus und jedes Gartencenter des Landes hat „Chelsea-Aktionen“. Zwei Jahre lang fehlte die Schau, was nicht ganz stimmt, denn 2021 verlegte man sie kurzerhand in den Herbst. Doch so sehr sich alle freuten, dass überhaupt eine Flowershow stattfand, Chelsea muss im Mai zum Auftakt der Saison über die Bühne gehen. Nicht zuletzt deshalb, weil der berühmte „Chelsea Chop“ genau jetzt im Garten erfolgen sollte. Das ist jener Rückschnitt bei hochwachsenden Stauden, wie Phlox, Astern oder anderen Pflanzen, bei denen man damit die Blütezeit verlängert, weil die Pflanzen um die Hälfte zurückgeschnitten werden.
Treffen der Trendsetter
Dieses Treffen der Gartenbegeisterten ist aber auch ein absoluter Trendsetter: Vor gut 20 Jahren tauchte zum ersten Mal der Allium, der Zierlauch, in großem Umfang auf und machte sie zur Trendpflanze. Jetzt sind die Präriekerzen, die Camassien, die neuen Shootingstars. In vielen Gärten sind sie schon zu sehen und selbst seine königliche Hoheit, der Prince of Wales, pflanzte die blauen Blütenkerzen in seinen Blumenwiesen. Da kann man nicht so falsch liegen, wenn man dem obersten Biogärtner des Landes folgt.