„Alles ändert sich“, hat meine Großmutter immer gesagt, als damals wieder irgendeine Erfindung populär wurde. Dann kam oft vom Großvater ein „brauchen wir das?“ und nach wenigen Jahren war das eine oder andere Neue plötzlich Allgegenwärtig. Ob Telefon oder Fernsehgerät – sie hat es mir immer erzählt, wie sehr sie beides zuerst abgelehnt und später schätzen gelernt hat, als sie oft alleine war.
Wir erleben zur Zeit die Digitalisierung in einer noch viel größeren Geschwindigkeit, als wir es uns vorstellen können. Das Smartphone (das ist das „Wisch-Handy“) gab es vor zehn Jahren noch nicht. Als ich bei einem vorvorletzten Pkw aus Sicherheit jenes Radar eingebaut hatte, das immer zum Vordermann den richtigen Abstand hält, lachten alle – heute gehört es zum Standard und bald werden es alle haben.
Für mich wird das Buch immer wichtig bleiben!
Gibt’s heute ein Problem, wird am Smartphone gegoogelt, anstatt zur Bücherwand zu gehen und zu blättern.
Ich bin von der Technik fasziniert und immer am Puls der Zeit. Aber eines bleibt sicher immer ganz wichtig für mich: das Buch! Gut 5.000 Gartenbücher befinden sich in meinem Arbeitszimmer (teils einsortiert, teils gestapelt) und liefern Stoff für viele Winterabende. Dass viele anders denken, zeigen aktuelle Ereignisse. Den großen deutschen Gartenbuchverlag BLV gibt es seit 1. November nicht mehr. Gräfe und Unzer hat die wichtigsten Werke übernommen und wird sie wohl noch einige Jahre unter dem legendären Namen „BLV“ herausbringen. Andere Verlage werden folgen und ebenfalls schließen.
Blättern wir wirklich irgendwann nur mehr am Smartphone durch die elektronischen Bücher? Manchmal fühle ich mich wie mein Großvater und frage: „Brauchen wir das?“