Nimmt man die Anfragen der letzten Tage als Grundlage, dann wird in diesen Tagen in den Gärten aufgeräumt, was das Zeug hält. Dabei gibt es eine viel bequemere Methode – das naturnahe Garteln.
Hier sind die Grundregeln:
• Vergessen Sie den Herbstputz
Laub wird nur von Gartenwegen und dem Rasen entfernt. Unter Bäumen, Sträuchern und der Hecke bleibt es liegen. Es ist eine Oase für viele Nützlinge. (Igel, Laufkäfer, etc.). Damit das Laub nicht vom Wind verblasen wird, streuen Sie auf die Laubschicht eine dünne Schicht Kompost oder Rindendekor.
• Umstechen: Nein, danke!
Wer die Erde regelmäßig mit Kompost versorgt und auch immer wieder mulcht, also mit Rasenschnitt oder Rindenhäcksel bedeckt, der wird bemerken, dass der Boden viel lockerer ist, als früher. Statt Spaten wird die Grabgabel verwendet: Alle zehn Zentimeter wird sie in den Boden gerammt und am Griff nach vor und zurück gerüttelt. Ein Gerät für intelligente Faule ist die Gartenkralle – auch die funktioniert bei einem humusreichen Boden hervorragend.
• Abschneiden – jetzt noch nicht!
Ob bei den Rosen oder den Stauden – der Rückschnitt erfolgt im Frühjahr. Die Triebe von sehr wuchsstarken Rosen können zwar etwas eingekürzt werden um die Pflanzen anzuhäufeln und mit Reisig zu schützen, der Rückschnitt erfolgt aber erst wenn die Forsythie blüht. Kletter- und Strauchrosen werden generell nicht geschnitten oder nur das mehrere Jahre alte Holz entfernt. Blätter von Stauden, wie Pfingstrosen, Glockenblumen, Phlox und alle Ziergräser, werden erst im Frühjahr entfernt. Raureif, der sich in den nächsten Wochen auf die Samenstände legt, ist nicht nur schön und eine „2. Blüte“, die Samen sind darüber hinaus eine ganz natürliche Nahrung für Singvögel.
• Kübelpflanzen einwintern – nicht zu früh!
Wer meint, Oleander & Co sind empfindlich, der irrt. Alle hartlaubigen Kübelpflanzen (Oleander, Palmen, etc.) halten bis fünf Grad Frost aus und bleiben gesund. Orangen, Zitronen, Fuchsien, Enzianstrauch gehören aber längst ins Winterquartier. Überwintert wird in einem hellen, kühlen Raum. Der Keller eines Neubaus ist meist zu dunkel. Hier helfen ganz normale Leuchtstoffröhren (in der Standard-Farbe „Cool white“), die 7 Stunden eingeschaltet bleiben. Die Temperatur im Keller darf aber nicht mehr als 8 – 10 Grad betragen. Gegossen wird sehr sparsam!
• Schnelle Blüher – jetzt ist noch Zeit dafür!
Narzissen, Tulpen, Hyazinthen und viele andere Frühjahrsblüher kommen jetzt in den Boden. Tuffs im Rasen sehen besonders hübsch aus. Und noch ein Ratschlag: Pflanzen Sie im Winter blühende Gehölze: Zaubernuss, Duftschneeball und Winterjasmin. Sie werden staunen! Unter Hecken oder großen Sträuchern sehen Schneeglöckchen, Botanische Krokusse, Blausternchen und Waldhyazinthen besonders gut aus. So wird „intelligent“ gepflanzt: Zwiebel aufstreuen und mit einer Schicht von etwa 10 cm gut abgelagerten Kompost bedecken. Zwiebel, die „kopfunten“ liegen finden trotzdem den richtigen Weg nach oben.
• Bäume schützen!
Für den Obstbaumschnitt ist es noch viel zu früh, aber schützen Sie die Baumstämme! Kalkmilch oder spezieller Baumanstrich reflektiert die Wärme und verhindert so nach einer Frostnacht die gefährlichen Frostrisse. Die fertigen Anstriche enthalten neben dem Kalk auch noch Lehm, Kräuter, Wasserglas und sogar Kuhfladen, die die Schädlinge vernichten, die sich in den Ritzen der Rinde versteckt halten.
• Ausschau nach Schädlingen halten!
Vorbeugen ist die beste Vorsorge. Bei den Schnecken gilt das besonders. Unter Brettern, Steinen und in Erdritzen liegen die rahmweißen „Perlen“ zu Dutzenden versteckt. Diese Eigelege sollte man sofort vernichten, denn aus jedem Ei schlüpft noch im November eine Schnecke. Bei empfindlichen Kulturen im Frühbeet z.B. lohnt sich jetzt noch das Aufstreuen von Schneckenkorn. Umweltfreundlich ist beispielsweise eines, das aus Kleie und Eisen-III-Phosphat besteht.