Rasenmähen, Gießen, Unkraut zupfen! Für viele heißt es im Herbst: „Jetzt ist aber genug“,  – das sollte nicht ganz so sein. Denn die letzten Wochen des Gartenjahres sind die beste Pflanzzeit und helfen mit, das kommende Jahr geruhsam zu beginnen. Hier die wichtigsten Tipps:

 

1. Was wird jetzt gepflanzt?

Alle Laubgehölze, also Bäume, Sträucher aber auch Obstbäume und das Beerenobst und alle Rosen werden – nach dem Laubfall – gepflanzt. Die Gehölze beginnen nämlich mit dem herbstlichen Blätterregen ihre Ruhezeit. Alle Nährstoffe werden in den Ästen, Stämmen und Wurzeln eingelagert und das Laub – als zellulosehaltiger Reststoff – fällt zu Boden.

2. Warum im Herbst setzen?

Pflanzt man nun ein Gehölz, dann ist er voller Kraft und startet im kommenden Jahr mit viel Schwung und großer Vitalität. Rosen, so heißt es, gewinnen durch die herbstliche Pflanzung gut zwei bis drei Monate Vorsprung gegenüber einer Frühjahrspflanzung.

3. So wird gepflanzt?

Je nach Boden, wird das Pflanzloch ausgegraben. Faustregel: je schwerer (also je tonhaltiger die Erde), desto größer muss die Pflanzgrube sein. Ansonsten kommt es nämlich im direkten Umfeld der Wurzel zu Staunässe, weil sich das Regenwasser, wie bei einer Blumenvase, in der Pflanzgrube sammelt. Wichtig ist auch die Lockerung in die Tiefe, damit das Wasser abfließen kann. Schwere Böden mit Quarzsand und vor allem Kompost vermischen. Das Gehölz niemals tiefer ssetzen, wie es in der Baumschule war. Die Erde festtreten und – ganz wichtig – gut einschlämmen. Nur so werden alle Hohlräume ausgefüllt und der Baum kann rasch Wurzeln bilden.

4. Muss man einen Baumpfahl einschlagen?

Bei hohen Bäumen und Sträuchern unbedingt! Nur gut verankert werden frischgepflanzte Bäume nicht im Wind hin und her geschaukelt. Fixiert man einen Baum nicht, dann reißen die feinen Wurzeln immer wieder ab und das Gehölz beginnt zu kümmern. Große Gehölze können sogar bei einem Sturm regelrecht gefällt werden.

5. Rindenmulch – ja oder nein?

Die Baumscheibe, also der Bereich rund um den Stamm, wird anschließend mit Rindenmulch, gehäckseltem Laub oder Rasenschnitt abgedeckt. Damit bleibt die Erde feucht. Nicht zu nahe an den Stamm mulchen, sonst kommt es zu Fäulnis und es besteht die Gefahr, dass Wühlmäuse den Stamm anfressen. Sind diese lästigen Nager im Garten, sollte man generell die Wurzeln beim Pflanzen durch große Gitterkörbe schützen. Das verzinkte 6eck-Geflecht, wie es auch beim Bau von Kleintierställen verwendet wird, hat sich hier bewährt.

6. Was kann man unter eine freiwachsende Hecke setzen?

Blütensträucherhecken oder in größeren Gärten heimische Wildsträucherhecken (die sind jetzt besonders günstig) lassen sich gleich mit Schneeglöckchen, Krokussen und Narzissen unterpflanzen. Mulcht man mit gehäckseltem Laub den Boden hat man eine prächtige naturnahe Gestaltung, die kaum Arbeit macht.

7. Kann man jetzt auch Umpflanzen?

Dafür ist auch jetzt die beste Zeit. Beachten sollte man aber immer, dass das Verhältnis von Wurzeln und Ästen erhalten bleibt. Gehen viele Wurzeln beim Ausgraben verloren, müssen auch die Äste deutlich zurückgeschnitten werden. Je stärker der Rückschnitt, desto kräftiger wird das Wachstum sein. Immergrüne Gehölze – wie Koniferen oder Lorschlorbeer sollten nun nicht mehr gepflanzt werden. Sie könnten bei einem strengen und sehr kalten Winter vertrocknen, da keine neuen Wurzeln die Pflanzen mit Wasser versorgen.