Jungfräulich liegt das Gartenjahr 2016 vor uns. Ich habe in den vergangenen Wochen Bücher, Magazine und vor allem die Kataloge und das Internet durchstöbert. Hier ein erster Blick auf die Trends, die uns dieses Jahr bevorstehen.
1. Selbstversorgung total
Petunie ade, Paradeiser leben hoch! Kräuter, Gemüse, aber auch Obst und vor allem Beeren bleiben auch im kommenden Jahr unangefochten am Spitzenplatz der Wünsche. Ziel vieler ist es im Gartenjahr zum Selbstversorger zu werden. Blickt man in die Kataloge, dann ist nach wie vor der Höhepunkt noch nicht erreicht. Und: Hochbeet bleibt wichtigstes Gartenelement!
2. Urban Gardening
Ob „Balkon-Garteln“ oder „Urbanes Gärtnern“ (was auch vor Baumscheiben und Verkehrsinseln nicht halt mach), begonnen hat es unter diesen Schlagworten im Prinzessinengarten in Berlin. Und daran ändert sich auch 2016 nichts. Viele Initiativen forcieren die „Essbaren Gemeinden“. Regionales und vor allem selbstgezogenes steht nach wie vor ganz hoch im Kurs.
3. Bio ist selbstverständlich
Den Schritt, den das größte österreichische Gartencenter vor 3 Jahren gesetzt hat, machen immer mehr nach – wenn auch zögerlicher. Alles Giftige aus den Regalen räumen. Doch: giftfreie Produkte und Dünger ohne Chemie sind vor allem bei den jüngeren Gärtnern das absolute „Must“. In England (wohin wir beim Gärtnern immer blicken) steckt diese Bewegung nach wie vor in den Kinderschuhen.
4. Kinder als Gärtner
Gerade im kommenden Jahr erscheinen wieder viele Garten-Kinderbücher. Die grüne Branche kümmert sich verstärkt um den Nachwuchs. Aber nicht nur die “ganz Kleinen“ sind Ziel von Kampagnen. In England versucht man mit „coolen“ Aktionen der Jugend das Garteln schmackhaft zu machen. Imkern gilt übrigens schon als hipp.
5. Ende von Unkraut-Chemie wird kommen
So sehr sich die Konzerne wehren und nun massive Gegeninitiativen starten, das Ende des Unkrautvernichtungsmittel „Roundup“ (und den vielen gleichartigen unter anderem Namen) wird kommen. Immer mehr Gemeinden verbieten es und gespannt blickt man zur EU, wie 2016 die Entscheidung aussehen wird: Verbot oder siegen die Lobbyisten?
6. Bienen noch immer Hoch im Kurs
Bienenstöcke auf Hausdächern, Blumenwiesen als Bienenweiden vor Industrieanlagen und Sortimente von „bienenfreundlichen“ Pflanzen so weit das Auge reicht. Bücher, Magazine und Kataloge sind auch 2016 voller Bienen.
7. Traum vom Süden
Der Sommer 2015 war mediterran – daher erleben die Pflanzen des Südens Absatzrekorde: Citrus, Palmen, Oliven und viele Kräuter des Südens vermitteln südliche Stimmung. Hat schon vor einigen Jahren begonnen und verdrängt immer mehr das gute alte Balkonkisterl.
8. Licht im Garten
Die LED-Technik macht es möglich und die Bau- und Gartenausstatter Kataloge sind voll damit: LED-Strahler und Lampen. Für Naturschützer das große Plus: die Lampen sind „kalt“, daher werden die Insekten geschont. Für Technik-Freaks im Kommen. Lichtsteuerung am Handy über WLAN. Auch aus der Ferne – als Einbruchsschutz.
9. Gartenreisen bleiben Hit
Ungebrochen ist der Boom bei Gartenreisen. Das zeigt sich auch an den vielen neuen Büchern über die „Geheimen Gärten“ in aller Welt. In der Hitliste ganz oben steht nach wie vor England.
10. Buchs ist unverkäuflich
Schon vor einigen Jahren begann der dramatische Abwärtstrend, nun werden die Buchskugeln nur noch ohne Rückgaberecht verkauft: Zünsler und Pilz haben dieses einst so begehrte Gehölz ins Out gedrängt. Im Kommen ist der Ersatz durch Ilex (Sorte „Robustico“). Bei größeren Objekten greifen viele auf die Eibe zurück.