Liest man in alten Gartenbüchern, dann beginnt das Kapitel über den Winter immer ähnlich: „Nun ruhen Natur und Garten…“. Auch ich hab das schon öfter geschrieben, bin aber mit zunehmendem Alter ganz und gar nicht davon überzeugt. Manchmal sieht man die „Unruhe“ zwar erst im Frühjahr, manchmal aber auch jetzt schon: Mein Hausfreund, der Maulwurf, hat sich wieder einmal meine Krokuswiese als Trainingsgelände auserkoren. Alle paar Meter sind jetzt bereits die Erdhaufen zu sehen. Teilweise 30 cm hoch und mehr.
Knoblauch, Fischköpfe und sogar Büscheln von Katzenhaaren haben wir schon in die Löcher gestopft. Meist mit dem Erfolg, dass sie am nächsten Tag neben einem neuen, noch höheren Haufen heraußen lagen. Eine Bekämpfung ist in fast allen Bundesländern verboten, denn der Maulwurf steht unter Naturschutz. Schließlich sorgt er dafür, dass die nicht minder lästigen Maikäferengerlinge, Maulwurfsgrillen oder Larven der Dickmaulrüssler gefressen werden.
Mehr Leben, als wir glauben
Ein Gartenfreund hat mit einmal in seiner Verzweiflung einen eingeschriebenen (!!!) Brief geschickt mit der Aufforderung, ich möge mich doch umgehend dafür einsetzen, dass der Naturschutz für den Maulwurf aufgehoben wird. Beigefügt war das Bild einer Kraterlandschaft, die zuvor einmal seine Rasenfläche war. Also nix mit Ruhe in Natur im Garten. Da ist viel mehr Leben, als wir glauben.
Dennoch freue ich mich immer, wenn die Stille Zeit im Garten einkehrt. Ich lasse das Gartenjahr Revue passieren und freue mich auf den Neubeginn im Frühjahr.
Ich wünsche Ihnen ein fröhliches Weihnachtsfest mit viel Ruhe und Gelassenheit!