Nach dem außergewöhnlich kalten und feuchten Mai kam die Tropenhitze. Für unsere Pflanzen eine extreme Belastung. Das habe ich durch hunderte Anfragen festgestellt. Hier sind die sieben größten Sorgen des tropischen Gartensommers 2019 und die Lösung.

  1. Mehltau bei den Rosen und Zucchini

Ob bei Rosen, Gurken, Kräutern, Phlox oder Surfinien – der weiße, mehlige Belag an den Blättern ist ein typisches Zeichen für die tropische Hitze in diesen Tagen. „Schönwetterpilz“ wird der Mehltau gerne bezeichnet und dennoch hängt sehr viel von der Pflege ab. Zu viel Stickstoff führt oft zu dieser Pilzkrankheit, aber genau so eine Unterversorgung an Nährstoffen oder ein falscher Standort. Daher: ausgewogen Düngen und bei Befall mit Backpulver-Wasser (1 Teelöffel auf 1 Liter Wasser) übersprühen.

  1. Schrotschusskrankheit bei Kirschbäumen

Der feuchte, kühle Mai hat allen „Prunus“-Sorten und -Arten ziemlich zugesetzt – dem Kirschlorbeer genau so, wie den Zierkirschen oder den Obstbäumen. Jetzt kann man den Pflanzen nur Gutes tun in dem man Kompost auf dem Wurzelbereich verteilt, organisch düngt und die neuen Blätter, die sich bilden mit Schachtelhalmextrakt wöchentlich besprüht. Aktiv war auf der Dickmaulrüssler – im Herbst wieder Nematoden ausbringen.

Dickmaulrüssler auf dem Kirschlorbeer

Dickmaulrüssler auf dem Kirschlorbeer

  1. Kräuselkrankheit bei Nektarine und Pfirsich

Auch ein typisches Zeichen für den vielen Regen im Mai. Vitale Pflanzen überstehen diese Krankheit, weil sie die kranken Blätter abwerfen und die neuen dann gesund sind. Künftig bei starkem Befall im zeitigen Frühjahr mit einem Kupferpräparat besprühen. Auch Kren-Auszüge zum Besprühen helfen.

  1. Ameisen, wohin man blickt

Waren sie schon im Vorjahr ein großes Problem, so tauchen sie auch jetzt wieder überall auf – die kleinen Lästlinge wohnen im Hochbeet, in Blumentöpfen oder zwischen den Steinplatten. Zimtpulver hilft, wenn es nicht regnet. Biostreumittel mit ätherischen Ölen und Steinmehl gibt’s als wirkungsvolle giftfreie Vertreibungsmöglichkeit. Mit umgedrehten Tontöpfen, in denen die Ameisen ihre Bauten errichten, lassen sie sich leicht absiedeln.

  1. Blattläuse-Invasion

Wie immer im Juni tauchen sie an den Rosenknospen, den Blättern von Ribisel und Obstbäumen in Massen auf. Einfachste Methode: beim Gießen mit dem Schlauch die Läuse abwaschen. Reicht das nicht: Schmierseifenwasser (1 Esslöffel auf 1 Liter Wasser) an die direkt befallenen Stellen sprühen.

Blattläuse

Blattläuse

  1. Rasen wird gelb und braun

Zu viel an Wasser mag der Rasen nicht, denn da kommen Pilzkrankheiten: Rotspitzigkeit hat sich dieses Jahr extrem ausgebreitet. Rasen mähen, vertikutieren, dick absanden und dann mit Bodenaktivator und organischem Rasendünger versorgen. Besonders bei Flächen mit Robotermähern wichtig.

  1. Balkonblumen und Kübelpflanzen wollen nicht wachsen

Viele der frisch gepflanzten Balkonblumen, die dem Regen ausgesetzt waren, haben Wurzelschäden, weil es zu nass war. Bekommen die Pflanzen jetzt schon hellgrüne oder gelbe Blätter zeigt das, dass ein Nährstoffmangel besteht. Regen wäscht nämlich viele Nährstoffe aus.