Was wäre die Welt ohne Kräuter? Die 4. Dimension eines Gartens kommt nun so richtig zur Wirkung – der Duft: die Würze des Sommers. Da gibt es einige Favoriten.
Man riecht Lavendel – und denkt an die Provence. Der Duft des Rosmarin kommt in die Nase und die Küste Mallorcas erscheint im Tagtraum. Thymian bringt griechische Gedanken und die frische der Zitronenverbene lässt an einen italienischen Sommer unter Zitronenbäumen wahr werden. Wer hat noch nicht? Jetzt kann er noch – Kräuter für einen würzigen Sommer pflanzen.
Lavendel ist in den letzten Jahren besonders beliebt geworden. Wohl meist im Ziergarten als Begleiter und Läusevertreiber bei den Rosen. Hidcote blue ist der Favorit. Sein intensives blau und der intensive Duft laden ein die Lavendelbüsche zu bewundern und zu beschnuppern. Ganz wichtig ist beim Lavendel der durchlässige Boden: also Splitt, Kies, Sand oder Tongranulat ins Pflanzloch einarbeiten. Staunässe ist für den Lavendel tödlich. Gleich nach der Blüte wird kräftig zurückgeschnitten, kommt es dann noch einmal zu einer Blüte, dann schneidet man im Frühjahr nach Beginn des Wachstums erneut so weit zurück, dass noch ein paar grüne Blätter zurückbleiben.
Der Rosmarin ist – so lautet schon die direkte Übersetzung des botanischen Namens – der „Tau des Meeres“. An den Küsten des westlichen Mittelmeeres ist er zu finden. Vielen Urlaubern vor allem von spanischen und mallorquinischen Stränden bekannt. Je karger der Boden, desto würziger der Duft. Die torfige Erde beim Kauf sollte daher sofort ausgetauscht werden: 1/3 Lehm, 1/3 Sand und 1/3 Kies. Dazu Hornspäne und dieses Würzkraut wird sich wohlfühlen. Sowohl im Topf, als auch in milden Gegenden an geschützten, eher trockenen Plätzen, im Garten.
Pflasterfugen werden mit Thymian zum Stoff aus dem Urlaubsträume werden: ein würziges Stück Fleisch in einem griechischen Lokal, gewürzt mit Thymian! Ein paar Schritte auf so einem Kräuterbeet am Gartenweg machen die grüne Oase zu einer griechischen Taverne. Und schon liegt das Huhn am Griller und der Retsina ist schon eingekühlt. Damit Thymian in den Pflasterfugen wächst, sollte der Boden ganz locker und durchlässig sein. Mattenthymian ist am idealsten, denn er kann problemlos begangen werden. Die rot und weiß blühenden Pflanzen sind eine Augenweide.
Absoluter Favorit ist im Sommer die Zitronenverbene – Lippia citriodora. Diese mehrjährige (aber nicht winterharte Pflanze) gilt als das Erfrischungskraut schlechthin. Im Topf in humoser mit Hornspänen vermischter Erde gezogen, wird es am sonnigsten Platz der Terrasse Jahr für Jahr aufgestellt und sorgt für Zitronenduft. Beim leichtesten Anstreifen der Blätter, beim Gießen oder natürlich beim Abreißen eines Blattes scheint es, als ob eine Zitronen neben einem zerteilt worden wäre. Besonders köstlich ist es einen eisgekühlten G’spritzten mit einem Blatt der Zitronenverbene zu verfeinern.