Die Sahara-Wärme, die im Februar übers Land gezogen ist und nicht nur eine gelbliche Staubschicht, sondern vor allem ungewöhnliche Wärme mitbrachte, hat die Gärtnerinnen und Gärtner ein wenig in Stress gebracht. Praktisch über Nacht begannen die Frühlingsboten ihre Blüten zu öffnen: Schneeglöckchen, Krokusse und Leberblümchen lockten in den Garten.
Und so, als ob man eine Wasserleitung aufdreht, überfluteten die Gartenfragen mein Postfach. Viele der Hilfesuchenden hatten wirklich konkrete Anliegen und wussten genau: „Wir haben noch Februar!“ Da ging es um alte, sehr große Obstbäume, die wegen eines Umbaues weichen müssen, ob man die durch Umpflanzen retten kann. Die traurige Antwort lautet: Leider nein! Oder eine Gärtnerin, die eine ganz Kiste Tulpenzwiebel im Keller vergessen hat, ob sie die jetzt „nach“pflanzen kann: Sie kann, aber wird keine Blüten bekommen, sondern nur die Zwiebeln retten.
Wir haben das Gespür für Jahreszeiten verloren
Und dann war ein Newcomer, wie es seit Beginn der Pandemie so viele gibt, der wissen wollte, warum es in den Gartencentern eigentlich noch keine Gurken- und Tomatenpflanzen gibt? Er würde sie ja eh noch die nächsten zwei, drei Wochen auf der Fensterbank kultivieren und dann erst rausstellen… Alles zu früh! Wenn wir darüber Mitte April reden, ist es gerade richtig. Der enttäuschte Selbstversorgen meinte dann traurig: Na dann hole ich mir die Gurken halt im Supermarkt.
Mit den üppig gefüllten Obst- und Gemüseregalen haben wir verlernt, die Jahreszeiten zu spüren. Für alle, die das Kleingedruckte auf den Verpackungen nicht lesen: Himbeeren kommen aus Marokko, Heidelbeeren aus Peru…
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