Die Chelsea Flower Show ist für die Garten Society von Queen bis Elton John der Treffpunkt. 157.000 Besucher sind im heurigen Jahr an die Themse gepilgert um zu sehen, was die Gartendesigner als die Trends der kommenden Jahre vermuten

Ressourcen schonen! Der Trend, der schon in den letzten Jahren an allen Ecken zu spüren war, verstärkte sich. In Zeiten der wochenlangen Trockenheit werden die Gärten so geplant, dass sie weniger Wasser benötigen.

Moderne trifft Natur! Auch eine Bewegung, die nicht ganz neu ist, sich aber auf noch mehr Natur und noch reduziertere Formen bei der Gestaltung manifestiert.
Naturstein und Designermöbel – kein Gegensatz, sondern Ergänzung.

Kunst erobert den Garten! Nicht Gartenzwerg und Gipsfigur, sondern Skulpturen von zum Teil beachtlicher Größe, die auch Privatgärten zieren.

Pflanzen bleiben im Mittelpunkt! Was seit 99 Jahren in Chelsea Tradition ist, das ist im Vor-Jubiläumsjahr nach wie vor das Wichtigste: Seltene, neue und außergewöhnliche Pflanzen.

Fragen über Fragen…

…die bei so einer England-Gartenreise immer wieder gestellt werden.

Warum ist gerade England so ein Reiseland?

Einerseits das milde Klima durch den Golfstrom, andererseits aber vor allem die großen Pflanzenschätze, die aus den Kolonien ins Land gebracht und hier als Statussymbol kultiviert wurden.

Kann man Pflanzen aus England mitnehmen?

Ja – für den privaten Gebrauch ist der Import ohne jegliche Probleme möglich. Viele seltene Pflanzen stehen bei mir im Garten. Allerdings ist die Auswahl mittlerweile auch bei uns enorm gestiegen und es lohnt sich nur noch bedingt der Import mit dem Koffer.

Wann ist die beste Reisezeit?

Eigentlich immer – einmal sind es die Narzissen, die die Gärten schmücken, dann die Rosen. Staudenbeete sind fast immer attraktiv und selbst die Herbstzeit hat ihren Reiz.

Ist das Wetter wirklich immer regnerisch?

Wäre ich Brite müsste ich sagen: leider nicht mehr! Das Land (vor allem der Süd-Osten) leidet immer mehr unter extremer Trockenheit (daher auch so viele Schaugärten, die das Wasser sparen zum Thema haben). Schottland ist freilich ganz was anderes. Aber: es regnet und eine Viertelstunde später scheint schon wieder die Sonne.

Wie findet man die Gärten?

Es ist die zwanzigjährige Erfahrung, gut 100 Bücher und die vielen lieben Freunde, die mir helfen. Ansonsten lohnt sich die Suche im Internet und das „Yellow Book“ in dem alle Privatgärten aufgelistet sind, die an einem bestimmten Tag öffnen. Ich wette (und mir ging es genau so) an dem Tag bin ich am anderen Ende des Landes…

Gibt es eine typische Englische Pflanze?

Im Augenblick ja: die „Bluebells“ – die blauen Hasenglöckchen, wie sie auf Deutsch heißen. Teppiche mit Millionen Blüten, unseren Schneeglöckchen in den Auen gleich, bedecken sie die Böden in den Wäldern wie blaue Teppiche.

Gibt es von den Reisen im ORF etwas zu sehen?

Ja, zwei halbstündige Dokumentationen entstehen auf dieser Reise. Sie werden im Spätherbst gesendet, die genauen Sendezeiten stehen aber noch nicht fest.

Gibt es 2013 wieder eine Gartenreise?

Ja, die gibt es und schon jetzt haben sich Teilnehmer angemeldet ohne zu wissen wohin es geht. Vermutlich in die Umgebung von Cardiff – unweit von Prinz Charles Highgrove. Vielleicht hab ich ja noch einmal eine Chance…