Wenn sich in diesen Tagen der Blick nach Großbritannien richtet, dann ist klar: Mit „The Queen“ wird die verstorbene Monarchin gemeint. Dass Queen Elisabeth aber auch zahlreichen Pflanzen, darunter vielen Rosen, ihren Namen gegeben hat, wird erst bei einem Blick in die Pflanzenkataloge deutlich.
Wohl am berühmtesten ist die robusteste und wuchsfreudigste Beetrose „Queen Elisabeth“. Sie wurde 1954 anlässlich ihrer Krönung benannt. Mit ihren lachs-rosa-farbenen Blüten ist sie bis heute unerreicht, was ihre Gesundheit betrifft. Die kräftigen Triebe werden bis zu zwei Meter hoch und das große kräftig grün-glänzende Laub bleibt auch in ungünstigen Lagen vollkommen gesund bis zum Herbst an der Pflanze. Diese herausragenden Eigenschaften brachten ihr schließlich 1978 den Titel „Weltrose“ ein. Duft hat sie aber nur einen ganz leichten.
Zahlreiche Jubiläumsrosen
Die vielen Jubiläen der britischen Königin brachten auch zahlreiche „Jubiläumsrosen“. Die von David Austin gezüchteten Rosen „Royal Jubilee“ (tief-rosa Strauchrose) duftet fruchtig. „Silver Jubilee“ (Tee-Hybride mit aprikosen-pfirsichfarbenen Blüten) duftet süß und wurde zum silbernen Thronjubiläum getauft. Schließlich das jüngste Mitglied der royalen Rosenfamilie: „Jubilee Celebration“, das mit den korallenrosa Blüten eine Strauchrose zum 70-jährigen Thronjubiläum im heurigen Jahr präsentiert wurde.
Harkness Roses, ebenfalls ein britischer Rosenzüchter, präsentierte dieses Jahr „The Queen Elisabeth II Rose“, die die Königin persönlich auswählte. Die Blüten besitzen zartrosa, helle bernsteinfarbene Gold und cremefarbige Blütenblätter und duften stark. Der Züchter brachte auch zum 95. Geburtstag und zum Platin-Jubiläum Rosen heraus.
Zum Diamantenen Jubiläum 2012 brachte Peter Beales eine gelbe Strauchrose auf den Markt. Die Creme-weißen Blüten dieser Strauchrose duften stark. Die Rose ist extrem wuchskräftig und widerstandsfähig gegen Krankheiten.
Die treueste Besucherin der Chelsea Flower Show
„Garteln“ gehörte zu einer der großen Leidenschaften von Queen Elisabeth II. Bei meinem Besuch im Buckingham Palast war der Park üppig gefüllt mit Staudenbeeten, bei denen fast alle Pflanzen mit Namen ausgeschildert waren. Sie lernte damit bei den Spaziergängen immer die Botanischen Namen der Pflanzen. Diese Leidenschaft für die Natur hat sie offenbar ihrem ältesten Sohn, dem jetzigen König Charles III, mitgegeben.
Dass sie Pflanzen liebte, das Bezeugen auch unzählige Bäume, die sie im Laufe ihrer Regentschaft im ganzen Land und darüber hinaus pflanzte. Der wirkliche Fixpunkt im Gartenjahr war für die Queen aber der Besuch der Chelsea Flower Show. Immer Montagabend – zur offiziellen Eröffnung – kam sie und besuchte die Showgärten, informierte sich über die neuesten Züchtungen und – so hörte man – bestellte auch so manche Pflanzen für den Palastgarten. Oder besser gesagt, sie ließ bestellen.
In diesem Jahr war sie mit einem Golfwagen unterwegs. Trotz gesundheitlicher Probleme ließ sie es sich nicht nehmen, zu der größten Blumenschau der Welt zu kommen.