Die Gartenreise nach England ist längst Geschichte, was bleibt sind Bilder. Viele Bilder. Digitalkameras machen uns alle zu hemmungslosen Vielknipsern. Da ein Staudenbeet, da ein Gehölz, dann beides gemeinsam… Oder doch im Gegenlicht.
Tag für Tag wird der Speicherchip voller und nach dem Abendessen, an der Bar oder noch spät nachts im Bett wird die „Beute“ gesichtet. Als Journalist brauche ich diese Bilder – für meine Berichte, Bücher und Vorträge.
Bin ich einmal ganz privat unterwegs, ist das mittlerweile alles anders. Dieses Jahr besuchte ich die Chelsea Flower Show gleich zwei Mal – einmal offiziell mit TV-Kamera-Begleitung und einmal ganz privat. Ohne Fernsehkamera, aber auch ohne Fotoapparat. Ja sogar der Rucksack mit allerlei Reisezubehör blieb im Hotel. So spazierte ich durch die Schau und sah plötzlich Dinge, die mir in den letzten 21 Jahren überhaupt nicht auffielen.
Die Bilder, die ich gemacht habe, waren ausschließlich „Bilder im Kopf“ – die besten, denn fast bei jedem Ausstellungsstand dachte ich: Das wär jetzt das tollste Foto meines Lebens…
Ein wenig habe ich aber dann doch geschummelt – der balastfreie Spaziergang zwischen den Menschenmassen war doch nicht ganz ohne einen elektronischen Begleiter: Das Smartphon übernahm in einigen wenigen Fällen die Funktion des Fotoapparats.
PS: Eine Reiseteilnehmerin hat mehrere hunderte Fotos gemacht und am letzten Tag beim begeisterten Anschauen … gelöscht. Aber die Bilder im Kopf kann auch ihr niemand nehmen.