Es wird nicht lange dauern, dann sind wir (Gartler) schon wieder in den Gärtnereien und Gartencentern. Der grüne Daumen „juckt“ – viel früher, als es eigentlich sinnvoll ist. Aber es geht wahrscheinlich allen gleich: Die ersten Samenpackerl kaufe ich meist schon Anfang des Jahres, denn da beginnt die Zeit des Träumens. Ein kleines Sackerl mit einigen wenigen Samenkörnern ist die Droge, die das Gärtnerherz höher schlagen lässt und die Fantasie beflügelt. Bei den Spaziergängen durch den kahlen Garten beginnen dann im Gedanken die Beete zu grünen und blühen. Meine im Herbst gepflanzten, tausenden Blumenzwiebeln leuchten dann im Geiste schon in der Wintersonne. Die Vorfreude ist die schönste Freude.
Mir wird der Winter zu kurz
Ich nütze die wenigen ruhigen Wochen ohne Garten, Vorträge, Reisen und TV-Drehs fürs Sortieren meiner Bücher. Mehr als 4.000 sind es und Jahr für Jahr werden es mehr. Freilich gestehe ich, dass ich es nie schaffe, alle einzuordnen. Denn bei dem einen oder anderen Buch bleib ich hängen, blättere es durch und finde schon wieder Ideen für das eigene grüne Paradies. Der Winter ist nie langweilig! Kommt doch die Sehnsucht nach Blüten, dann hole ich mir einige blühende Frühlingsblumenzwiebel ins Haus. Schnuppere an den Blüten und schnappe meine Laufschuhe und starte mit „Frühlingsgefühlen“ laufend ins neue Gartenjahr. Dass die Zeit immer schneller vergeht, kennt jeder, der älter wird. Ich hätte aber nie gedacht, dass mir die Winter einmal zu kurz werden.