Manche sind mehrere Meter hoch, andere reichen nicht einmal bis zum Knie. Die Sonnenblumen erleben seit einigen Jahren einen gewaltigen Boom. Allein ein großer Saatgutlieferant hat mittlerweile 32 verschiedene Sorten im Programm und unter Sammlern gibt es den Austausch von besonders wuchskräftigen Sorten.
„King Kong“ wird bis zu viereinhalb Meter hoch
„King Kong“ gilt als die größte Sonnenblume, die regulär im Handel angeboten wird. Bei optimalen Verhältnissen wird sie viereinhalb Meter hoch. Doch so mancher Liebhaber kann mit Samen aufwarten, die noch viel größere Exemplare hervorbringen. Knapp sechs Meter waren Exemplare, die bei einem Wettbewerb in Niederösterreich als Sieger hervorgingen. Die Vielfalt der Sonnenblumen hat die Blumen- und Gartenliebhaber schon immer begeistert. Ob im Topf oder im Garten, ob am Feld oder in der Vase – die „Indianische Goldblume“ gehört zu einer der Lieblingsblumen.
Ein Kind aus Amerika
Helianthus annuus – die einjährige Sonnenblume – ist ein Kind aus Amerika. Genauer zwischen Nordmexiko und Süd-Kanada wurden diese Pflanzen bereits von der indianischen Bevölkerung angebaut. Zuerst für den Rohkonsum der Kerne, später zum gewinnen des Öls und eines Mehls zur Brot- und Fladenbereitung.
Helianthus gehört zur Familie der Korbblütler. Das Erkennungsmerkmal schlechthin sind die riesigen, gelben Blütenköpfe, die bis zu 60 cm Durchmesser besitzen und je nach Art auch rötlich bis rotbraun sein können. Die Blütenköpfe selbst bestehen aus sehr vielen kleinen, unscheinbaren Blüten in der Mitte, die von den meist gelben Blättern umgeben sind. Jede Blüte ergibt nach der Befruchtung einen Sonnenblumenkern.
„Blick“ zur Sonne
Der Name Helianthus rührt daher, dass die Sonnenblume ihr „Gesicht“ immer der Sonne zuwendet (helios = Sonne). Die Blätter sowie der Stamm sind mit einer leicht stacheligen Behaarung versehen. Sonnenblumen sind zwar meistens unverzweigt, d.h. bilden pro Pflanze nur einen einzigen Blütenkopf aus, es existieren jedoch mittlerweile viele Arten, die auch verzweigt vorkommen.
Die kleinsten Sorten werden sehr oft im Blumentopf angeboten und werden nicht höher als 30 – 40 cm („Pacino“). Gefüllte Blüten hat die Sorte „Teddybär“, besonders kräftig gelbe Blütenblätter hat „Parade Gold“, die noch dazu stark verzweigt ist und damit besonders lange blüht und auch sehr gut für den Schnitt geeignet ist. Beliebt sind die dunkelroten Sorten wie „Prado“ oder „Floristan“.
Die größten Blüten weißt die Sorte „Taiyo“ auf: Auf den fast zwei Meter hohen Stielen sind große, dunkle Scheiben mit goldgelben Blütenblättern. Einzigartig ist „Moonwalker“ – die zitronengelben Blütenblätter leuchten auf 250 cm hohen Stielen. Ebenso einzigartig ist „Giganteus“ – der Name deutet es schon an: drei bis fünf Meter wird diese Sonnenblume groß, ebenso wie auch „King Kong“. Eine Sorte – „Sunbelievable“ – blüht ab Mai bis zum Frost, setzt allerdings keine Samen an.
Äußerst pflegeleicht
Im Prinzip sind Sonnenblumen äußerst pflegeleicht: Ein humoser Boden, der gut gedüngt ist und der gleichmäßig feucht gehalten wird, reicht aus. Kommt dann noch ein vollsonniger Standort hinzu, so werden die Sonnenblumen in den Himmel wachsen. Die größten Feinde der Sonnenblumenkeimlinge sind die Schnecken. Hier heißt es im Frühjahr aufpassen, denn oft sind schon über Nacht ganze Sonnenblumenbeete im Schneckenmagen gelandet. Bei extremem Befall lohnt sich die Vorkultur in Töpfen.
Sonnenblumen halten in der Vase viele Tage lang, wenn man nach dem Schnitt den Großteil der Blätter entfernen und dann die Stiele etwa 10 cm weit für einige Sekunden in kochendes Wasser tauchen. Erst dadurch werden die Zellen geöffnet und die Pflanze kann (auch ohne Wurzeln) Wasser aufnehmen.