Es war für mich eine der überraschendsten Erfahrungen bei meinen ersten Englandreisen vor vielen Jahren. Kaum erkannten die Gartenfreunde, dass ich aus Österreich komme, war schon die Frage, ob denn ein Edelweiß bei mir im Garten wachsen würde.

„Sound of music“ und das Edelweiß

Zuerst dachte ich eher an eine scherzhafte Frage, weil unser Image von Österreich und den Bergen (und manchmal der Lederhose) halt so eng miteinander verbunden sind. Doch nach einiger Zeit stellte ich fest, dass der Film „Sound of music“ mit dem berührenden Lied „Edelweiß“ die Briten (und nicht nur diese) geprägt hat.

So hatte ich in den Jahren danach immer einige Edelweiß-Pflanzen als Geschenk im Gepäck, denn so sehr auf der Insel alles wächst, dieses Alpengewächs findet man dort kaum. Ganz einfach deshalb, weil in weiten Teilen des Königreichs einerseits der Kalk im Boden fehlt (darum sind die Rhododendren und Kamelien so schön), andererseits sind die Winter zu mild, was offenbar die Edelweiß auch nicht lieben.

So war damals einmal der Weg der Pflanzen in die umgekehrte Richtung. Während wir unsere Koffer mit außergewöhnlichen Pflanzen füllten und heimbrachten, freuten sich meine Freunde über diese Bergblume und nicht wenige von ihnen begannen sofort wie dereinst Julie Andrews das berühmte Lied aus dem „Weihnachtsfilm“ zu singen.

Edelweiß als Zeichen der Verbundenheit

Ich hab schon überlegt, ob ich nicht in diesen letzten Wochen, wo das Vereinigte Königreich noch Teil der Europäischen Union ist, ein paar Edelweiß losschicke, um die Verbundenheit zu untermauern. Ab Jänner wird das nur noch ganz schwer möglich sein – jedenfalls, wie es im Moment aussieht.