Dennoch gleich vorweg die Warnung an alle, die jetzt experimentieren wollen. Immer nur jene Pflanzen- und Pflanzenteile verwenden, von denen man ganz sicher weiß, dass sie ungefährlich sind.
NICHT genießbar – zum Teil auch hochgiftig – sind: Akelei, Christrose, Fingerhut, Goldregen, Herbstzeitlose, Maiglöckchen, Oleander, Pfaffenhütchen, Schierling, Seidelbast, Tollkirsche …
Aber nun zu den Köstlichkeiten aus dem Garten. Im Salat sind sie nicht nur die Farbtupfer, sie schmecken auch köstlich: Taglilien haben einen leicht säuerlichen Geschmack. Ähnlich übrigens, wie Tulpenblätter, die man in einem Frühlingssalat verwenden kann. Meist bekannt als essbar sind die Blüten von Kapuzinerkresse und des Borretsch. Bei letzterem sollte man aber tatsächlich nur die Blüte und nicht die Blütenansätze verwenden. Sie sind zu hart.
Interessant ist auch die Dahlienblüte – sie kann als Salatbeigabe für den Spätsommer gewählt werden. Sie ist ebenso köstlich, wie die Chrysanthemen oder die Begonien.
Freilich, bei allen Pflanzen, die gegessen werden gilt: nur ungespritzte und von Ungeziefer gereinigte Pflanzen teile werden verwendet. Einen köstlichen Blütensalat also nur aus den Blumen zaubern, die im Garten wachsen und von denen man weiß, dass sie biologisch gezogen wurden.
Die Ringelblume ist meist nur als Heilmittel bekannt – von Ringelblumensalbe bis Tinktur -, dass sie aber auch als Blüten im Salat perfekt schmecken, weiß man kaum. Dabei ist ihr Geschmack in der Nähe des leicht säuerlichen Rhabarber angesiedelt.
Empfehlenswert – vor allem auch als Dekoration für Salate – sind Stiefmütterchen. Gerade jetzt im Sommer, wo viele bereits in den Kompost wandern, kann man aus den letzten Blüten noch eine tolle und eindrucksvolle Dekoration zaubern. Ebenso geeignet sind Kornblume, Malven, Mohn und Schafgarbe. Letztere aber ist im Geschmack ein wenig streng. Interessant wird es dann in wenigen Wochen, wenn die Sonnenblumen blühen. Auch ihre Blütenblätter lassen sich für Salat perfekt verwenden.
Bleibt noch eine der wichtigsten Naschblumen überhaupt: die Rose. In den meisten Varianten steht sie als Dessert am Menüplan: Wie wäre es mit Rosenblütenmousse mit frischen Erdbeeren?
Es klingt kompliziert, ist aber ganz einfach:
Sie benötigen: 5 dag möglichst dunkle Duftrosenblüten, etwas Wasser, 2 Teelöffel Zitronensaft, 3 Esslöffel Zucker, 4 Blatt Gelatine, 2 dl Vollrahm, 2 Eiweiß, 1 Prise Salz, 1 Esslöffel Zucker und Erdbeeren.
Bei den Rosenblüten den weißen Blattansatz anschneiden (der schmeckt bitter), das Wasser mit der Hälfte der Blütenblätter aufkochen, vom Herd nehmen und ¼ Std. ziehen lassen. Anschließend abseihen und die restlichen Blütenblätter in den Sud geben und wieder aufkochen und eine ¼ Std. ziehen lassen und abseihen. Zitronensaft und Zucker beigeben und alles unter Rühren erhitzen. Gelatine kurz in kaltem Wasser einlegen, ausdrücken und unter Rühren beigeben.
Die Flüssigkeit durch ein Sieb in eine Schüssel gießen und für kurze Zeit in den Kühlschrank stellen (am Rand sollte der Saft schon fest sein). Schlagobers schlagen und unter die glatt gerührte Masse mischen. Eiklar mit etwas Salz steif schlagen, den Zucker beigeben, kurz weiter schlagen und sorgfältig darunter ziehen. Die Mousse 4 bis 5 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen, anschließend als kleine Nockerl auf einem Teller mit den Erdbeeren anrichten.
Und noch eine Köstlichkeit möchte ich ihnen verraten, die gerade jetzt im Sommer immer wieder bei uns serviert wird. Die Salbeimäuschen. Jenes Heilkraut, das normalerweise gegen Halsschmerzen verwendet wird, wird mit einem Backteig zu einem außergewöhnlichen „Gruß der Küche“ – zum Beispiel zu einem Glas Prosecco.
Und so wird’s gemacht. Saubere Salbeiblätter – am besten jene der Sorte „ Berggarten“, weil er die größten Blätter hat, mit dem Stängel ernten und nicht waschen. Teig aus 125 Gramm Mehl, einem Eigelb, zwei Esslöffel Olivenöl und etwas Salz vermischen. Dann 100 ml kaltes (Mineral)Wasser dazugeben und den Schnee von einem Eiklar unterheben. Die Salbeiblätter durch den Teig ziehen und in heißem Öl knusprig backen. Auf Küchepapier abtropfen lassen und leicht Salzen, warm servieren. Die Stängeln (sehen aus wie Mausschwänzchen) werden dann nicht gegessen, man kann die Blätter aber gut daran festhalten.