Meine große Blumenwiese, wie ich sie nenne, trägt mit ihren gut 150 Quadratmetern im heurigen Jahr eine Art Regenbogen-Kostüm. Begonnen hat der Blütenreigen mit einem kräftigem Gelb: Die gute alte Narzisse „Golden Harvest“, die in fast allen Frühlingsblumensträußen zu finden ist, hüllte das Stück Garten mit ihren gut 500 Blüten in ein kräftiges Gelb. Danach kam der Liebling von mir, die Narzisse „Thalia“. Auf jedem Stängel tanzen zwei bis drei weiße Blüten, die auch noch einen zarten Duft verströmen. Und während diese Narzisse noch extrem lange blüht, schoben sich bereits die blauen Blütenkerzen der Prärielilien (Camassien) durch das immer höher werdende Gras. Gut 700 Stück sind da in dem Gartenteil vergraben worden – gemeinsam mit etwa gleich viel Zierlauch.

Im Augenblick ist die Wiese ein Traum in blau und lila. Ein ganz besonderes Frühlingskostüm, das es so noch nie bei mir gegeben hat. Ein (nicht gärtnernder) Besucher, der beim Haus etwas reparierte, war zwar von der Blütenpracht begeistert, sah es aber sehr pragmatisch: Das hat viel Geld und Mühe gekostet und Mähen kann man da auch nicht mehr. Und dann als Schlusspunkt der Besichtigung: „Für wen machst du das?“ Ja, es war Mühe (ein Dank an meine „Headgardenerin Birgit“!) und: Es ist ganz einfach für uns. So wie mein neuer Pulli, meine neue Hose oder die neue Frisur. Ganz einfach Freude an der Schönheit. Und das werde ich noch gut zwei Wochen tun. So lange blüht der Traum in blau und lila.