Peter Haslhofer ist in der Gartenszene längst kein Unbekannter mehr, wenn er auch meist unter dem Pseudonym „Hapet“ auftaucht. Der Besuch seines nagelneuen Schaugartens in Micheldorf im Bezirk Kirchdorf an der Krems (OÖ) ist eine Reise in ein blühendes Dahlien-Schlaraffenland.

„Mich fasziniert alles“

„Als junger Bursch wollte ich nach Kanada um Rancher zu werden – Natur und Pflanzen sind für mich alles“, sagt das „Arbeitstier“, das beim Gespräch so zwischendurch Unkraut zupft, Dahlien ausputzt und gleich abspeichert, welche Pflanzen umgesetzt werden müssen und welche noch Platz finden. „Mich fasziniert eigentlich alles“, gesteht er und hat deshalb mit einer großen Schweizer Baumschule einen kongenialen Partner gefunden. Außergewöhnliche Obst- und Beerengehölze kommen von dort – er liefert die Dahlien zu den Schweizern.

Vor etwas mehr als einem Jahr war in Micheldorf, genauer in Thurnham 28, ein großer Acker. Heute stehen dort die Gewächshäuser prall gefüllt mit Paradeisern, Gurken und Paprika und rundherum blühen mehr als 15.000 Dahlien. Davon 4000 Sämlinge – Pflanzen, die Peter Haselhofer selbst aus Samen gezogen hat. Einige davon werden mit Sicherheit wieder die 1. Plätze bei den Ausstellungen belegen. Einige dutzend Goldmedaillen hat er bereits mit seinen Züchtungen bei internationalen Ausstellungen errungen. So ist es nur logisch, dass man in den großen britischen Schaugärten immer wieder ein Stück Österreich namens „Hapet“ findet.

Weltmeister der Dahlienzucht

Haslhofer ist ein Weltmeister der Dahlienzucht. Blühen die Dahlien, dann ist das zwar für viele eindeutig das Finale des Gartenjahres, für den Gärtner aus Leidenschaft aber der Höhepunkt. Gemeinsam mit „seiner Resi“, wie er immer sagt, begutachten sie dann die Blütenpracht vorm neu gebauten Haus. Den Schaugarten kann man besuchen: Montag, Dienstag und Freitag am Nachmittag, Samstag am Vormittag. Dahlien sind Kinder Mexikos Als Nutzpflanze wurden sie vor mehr als 200 Jahren nach Europa geholt – man wollte die Knollen für die Ernährung nutzen – so wie die Kartoffel. Doch die Erträge waren zu gering und so erfreute man sich rasch an den herrlichen Blüten. Experimentierfreudige Köchinnen und Köche können übrigens die Blüten verwenden – sie lassen sich als bunte Beilage in Salate mischen. Doch im Garten sehen sie viel besser aus.

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Die wichtigsten Tipps für Dahlienfreunde

  • Dahlienknollen kommen immer Ende April in die Erde. Standort sonnig, Boden humos und nur mit Hornspänen düngen. Achtung auf Schnecken – diese Tierchen lieben die Dahlien.
  • Dahlien an einem Pflanzstab aufbinden. Will jemand besonders große Blüten, dann sollte er die Seitenknospen ausbrechen.
  • Ganz wichtig ist das regelmäßige entfernen der abgeblühten Blüten. Sonst bilden sich dort Samen. Droht Frost mit Vlies schützen und so die Blütendauer verlängern.
  • Nach dem ersten starken Frost, wenn die Blätter über Nacht plötzlich schwarz werden, die Pflanzen etwa 10 cm über dem Boden abschneiden. Die Knollen aus der Erde holen, Erde vorsichtig entfernen (niemals Waschen!!!) und an einer schattigen, luftigen Stelle des Gartens abtrocknen lassen.
  • Im Keller (ideal wären 5 Grad) bei hoher Luftfeuchtigkeit in Sägespänen überwintern. Ist der Keller sehr trocken, dann besser in einem durchlöcherten Plastiksack lagern. Sehr große Knollen erst im Frühjahr teilen.