Ob man über Elektroautos, Wärmepumpen oder Photovoltaik diskutiert – oft prallen die Meinungen aneinander. Kommt dann auch noch das Wort Klimawandel dazu, ist für hitzige Debatten gesorgt. Oft Jugend gegen Senioren…
Im Gartenbau ist der „Zündstoff“ für solche Diskussionen der Torf. „Ohne den geht es nicht“, sagen Profi-Gärtner der alten Schule und verweisen auf ihre wunderbaren Pflanzen, die es ohne dieses Naturprodukt nicht gäbe. Dass seit einigen Jahrzehnten schon so manche Andersdenkende großartige Erfolge mit torffreien Erden erzielen, wird oft mit dem Argument abgetan, dass das nur „Fundis“ schaffen und nicht für die breitangelegte (industrielle) Pflanzenproduktion geeignet ist. Dass es aber große Staudengärtner in oft besserer Qualität schon Jahrzehnte vormachen, wird mit dem zweiten – immer alles schlagenden Argument – weggewischt: zu teuer, weil zu arbeitsintensiv.
In Großbritannien keine Torferde mehr für Endverbraucher
Die Briten haben die Torfdiskussionen lange Jahre völlig ignoriert. Bis sie nun zum totalen Schwenk ansetzten. Ab dem heurigen Jahr gibt’s keine Torferden mehr für Endverbraucher. Ab 2030 ist das Torf-Aus auch für die Profis fixiert. Schon jetzt stellen aber viele auf Erden um, die ohne diesen Rohstoff auskommen. Und – siehe da: die Qualität ändert sich nicht.
Es liegt wohl an den Konsumenten noch mehr Pflanzen in torffreier Erde zu verlangen, dann wird sich die Wirtschaft rasch umstellen. Oder wie hat es mir ein Gartenbaustudent kürzlich gesagt: „Das ist eine Generationenfrage, wir jungen Gärtner werden sicherlich keinen Torf mehr verwenden!“