Einige Tage im Jahr ist bei mir daheim „offene Gartentüre“. Angemeldete Gruppen aus ganz Österreich kommen dann in mein grünes Paradies und können für einige Stunden den Gartenenthusiasmus von mir erleben. Die Besuchstage sind immer Monate vorher ausgebucht und exakt geplant. Nur so schaffen wir den Ansturm einigermaßen zu bewältigen.
Auch wenn diese Tage mit Kaffee und Kuchen oft Stress (für meine Frau) bedeuten, freuen wir uns dann doch sehr über die vielen lobenden Worte. Manchmal sind die Besucher überrascht – „Sie machen ja das wirklich und schreiben nicht nur oder erzählen es im Fernsehen“ oder die Besucher setzen sich bloß hin und genießen den Garten, wie wir es tun: „Ich will nichts wissen nur die Leidenschaft vom Biogärtner spüren“.
„Da duftet es aber herrlich!“
Die häufigste Reaktion aber ist: „Da duftet es aber herrlich!“ Und genau dieses Dufterlebnis ist für mich einer der Schwerpunkte bei der Gestaltung. Das beginnt im zeitigen Frühjahr mit der Duftheckenkirsche (Lonicera purpusii), die beim Gartentor steht und eine unvergleichliche Duftwolke verströmt, über die Veilchen und Hyazinthen bis im Mai Flieder, Jasmin und zahlreiche duftende Pfingstrosen die Nase den Garten erleben lässt. Dieses Jahr setze ich im Sommer mit den Duftwicken einen ganz starken Duftakzent. Schon im Jänner hab ich die Samen im Gewächshaus vorgezogen, damit sie ab Mai ihren großen Duftauftritt haben. Denn dann gehen auch wieder die Gartentüren auf und es heißt: „Riechen Sie sich durch mein Gartenparadies“.