Kopfschütteln am Land, Begeisterung im städtischen Bereich: Wenn ich über die Erdäpfel im Topf bei meinen Vorträgen erzähle, sind die Unterschiede, die es beim Garteln gibt, am deutlichsten. Kartoffeln nicht am Feld, sondern im Blumentopf zu ziehen, ist für alteingesessene Profis einfach nur kurios. Die „Newcomer“ unter den Gartenenthusiasten sind dagegen völlig aus dem Häuschen, dass die Knolle auch auf dem Balkon wächst. In vielen Mails schildern sie mir dann ihre Erfolge: „Aus nur drei Erdäpfel wurden fast sechs Kilogramm – es war ein tolles Grillfest, das wir Ihnen verdanken!“
Achtung vor den Lebensmitteln und den Bauern
Zu sehen, wie unsere Lebensmittel wachsen, ist nicht nur ein Erlebnis, es macht auch klar, dass dahinter oft viel Mühe und Geduld stecken: Bis aus einem Samenkorn eine Paradeiserstaude wird, das dauert und zeigt, wie wertvoll die Arbeit der Bauern ist. Nicht die „Noch-Billiger-Aktion“ im Supermarkt ist es, die wir beachten sollten, sondern der innere Wert einer Frucht oder eines Gemüses. Wo es herkommt, wie es gepflanzt, gepflegt und geerntet wurde. Ist es aus der Umgebung oder kommt es von weit her. Obst und Gemüse hat keine Stimme, mit der es sich zu den Lebensbedingungen äußern kann. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass in jeder Frucht etwas mitschwingt, was man nicht messen kann – die Liebe zu den Pflanzen.
Und genau das will ich mit dem Erdäpfeltopf den Menschen, die weit weg vom Acker wohnen, klar machen. Daher gilt dieses Jahr: Lasst Erdäpfel wachsen, ob am Feld oder Balkon.