Der Sommer ist die Zeit, in der wir unser grünes Wohnzimmer intensiv nutzen. Oft auch ohne Rücksicht auf Verluste. Kürzlich schilderte mir eine Gartenfreundin, wie es bei ihr in der Siedlung an einem Samstag nachmittag so abläuft.
Vormittag: die große Stille. Da ein Auto, dort ein Garagentor, das knallt. Dann – mit dem wöchentlichen Sirenengeheul – dringen die ersten Rauschschwaden durchs Gebüsch: Grillen – die Erste!
Gegen ½ 2 beginnt dann das Kampfgeschwader der motorisierten Truppen: Rasenmäher, Freischneider und damit kein Gräschen liegen bleibt, der ach so „männliche“ Laubbläser…
Sind diese „Alltags“geräte verstummt, kommen die Kettensägen-Attacken: Brennolz fürs Lagerfeuer kann man wohl selbst kleinmachen: Alte Paletten, Omas Eckbank und so manch anderes Sperrmüllobjekt wird portioniert.
Der Abend graut – die Uhr läuft: noch darf gelärmt werden. Des Österreichers liebstes Kind kommt aus dem Stall. Der Hochdruckreiniger. Nun wird geputzt und gesäubert, bis dass die Terrasse in der Abendsonne leuchtet. Nun noch Musik (aus der Dose) – meist von Caruso bis zu den Alpenzipflern. Grillen – die Zweite! Lagerfeuer mit etwas mehr Rauch und Ascheflankerln und dann noch das eine oder andere Lied! Geträllert! Lagerfeuerromantik pur.
Ein wenig geräuchert, den Tinnitus noch verhindert und ziemlich erholt meinte die Gartlerin gegen Ende des Mails: „Jetzt trink ich einen Schlaftrunk und träum von meinem Gartenparadies unter der Woche. Da ist nämlich wirklich Ruhe angesagt. Gott bin ich froh, dass ich in Pension bin“.