Wenn jetzt die Zeit des Aufräumens im Garten so richtig beginnt, dann gibt’s doch das eine oder andere Un– oder Beikraut, wie die Naturgärtner sagen, das beseitigt gehört. Viele von diesen besonders ausbreitungswilligen Pflanzen sind aber nicht bloß für den Kompost, sondern auch für die Küche verwendbar.

  1. Brennnessel: Keine andere Pflanze galt lange Zeit mehr als Symbol für Unkraut, als diese. Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Brennnesseln sind mittlerweile salonfähig – als junge Blätter, wie ein Spinat zu verwenden. Oder als interessante Bereicherung eines Frühlingssalats. Im Garten eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlingsraupen. Generell gilt aber: Wo die Brennnessel wachsen, ist der Boden besonders humos und nährstoffreich. Wie lassen sie sich dennoch beseitigen: Mulchen (mit Rasenschnitt, Holzfaser, etc.), dann kann man die Wurzeln gut beseitigen, weil sie in der lockern obersten Schicht wachsen.
  2. Vogelmiere: Die Pflanze, die so wie die Brennnesseln dort wächst, wo der Boden besonders gut und damit ideal fürs Garteln ist, wächst und wächst und wächst. Kaum ausgerissen, ist es nach wenigen Tagen schon wieder da. Daher: Die zarten Blätter als Salatverfeinerung verwenden. Enthalten viele Vitamine. Aufpassen im Gewächshaus: Diese Pflanze ist ein Leckerbissen für die Weiße Fliege. Von dort breiten sie sich dann auf Tomaten und Gurken aus.
  3. Scharbockskraut: Ganze Teppiche dieses Frühlingskräutleins sind nun in den Gärten zu finden: Die kleinen Blätter sind reich an Vitamin C und waren über Jahrhunderte ein passabler Schutz gegen Skorbut (eine Mangelkrankheit, die auch auf den deutschen Namen Scharbockskraut hindeutet). Mit Beginn der Blütezeit sind die Blätter giftig und führen zu Übelkeit und Erbrechen. Beseitigen lässt es sich eigentlich nicht. Es verschwindet aber in wenigen Wochen und zieht komplett ein.

    Scharbockskraut

    Scharbockskraut

  4. Giersch: Der Erdholler, wie er landläufig genannt wird, treibt Generationen von Gartlern in die Panik – kaum ausgerissen, taucht er schon wieder auf und überwuchert alles. Das dichte Wurzelwerk ist nur durch dickes Mulchen und Pappkarton in Schach zu halten. Meine Methode: Zuerst Kompost auftragen, dann dicken Verpackungskarton und darüber Mulch zum Abdecken. Im Herbst sind in der obersten lockeren Schicht die Wurzeln leicht zu entfernen. Und als Trost: Die jungen Blätter sind ein hervorragender Salat.
  5. Gundelrebe: Fans des gepflegten Rasens hassen dieses Kräutlein, das endlos lange Triebe durch die Rasenfläche schickt und bei falscher Pflege rasch überhand nimmt. Falsch ist es den Rasen zu kurz zu mähen und nicht zu düngen. Denn dann breitete es sich extrem aus. Mäht man auf Stufe IV-V, sind die Gräser in der Lage, die Unkräuter generell zu verdrängen. Wieder ein Trost: Die Blätter sind köstlich und ideal für die Kräuterbutter und als Salatbeigabe.