Vor wenigen Tagen bin ich mit einer Gruppe Gartenlieberinnen und -liebhabern auf Gartenreise in Sizilien gewesen. Blühende Citrusbäume, der schneebedeckte Ätna, überall saftige grüne Wiesen voller Blüten und Traumgärten in großer Vielfalt ließen alle Daheimgebliebenen neidig werden, denn der Winter wollte sich in Österreich nicht und nicht geschlagen geben.
Ein Paradies mit enormer Vielfalt
Dass diese grünen Paradiese für uns alle Seelenbalsam waren, muss nicht extra erwähnt werden. Einer der eindrucksvollsten Gärten war aber nicht nur für uns, sondern auch für die Besitzerin die Kraftquelle. Vor etwas mehr als 20 Jahren hatte die gebürtige Sizilianerin, die viele Jahre im Ausland lebte, eine große Lebenskrise. Schwere Depressionen veranlassten sie mit der Gestaltung eines Gartens zu beginnen. Der erste Teil des Gartens gleicht einem Dschungel – dunkel mit einem Dickicht an Blättern.
Der Garten als Psychopharmaka
Wandert man durch den Garten, eröffnet sich aber ein Paradies an Blüten mit einer enormen Vielfalt an Pflanzen. Sieben Hektar ist die gesamte Anlage groß und umfasst mittlerweile auch eine kleine Biolandwirtschaft, wo Gemüse für Restaurants der Umgebung kultiviert wird. Die Besitzerin ist ein Multitalent, gilt als Fotografin weltweit angesehen und leitet auch noch einen florierenden Betrieb zur Abfallentsorgung (ohne Mafia!).
Die 73-Jährige sportelt täglich, schwimmt nicht nur im Pool, sondern hat sogar letztes Jahr die Straße von Messina – also die Meerenge zwischen dem Festland von Italien und Sizilien – durchschwommen. Ihr Garten, so sagt sie, war das Psychopharmakum, das ihr Kraft gab. Und heute gibt dieses einzigartige Paradies auch den Gästen Mut, es ihr nachzumachen.