Ich habe an dieser Stelle schon oft über meinen „kleinsten“ Garten erzählt: Er befand sich in einem Wohnhaus im 4. Stock – ohne Lift und hatte genau 1,5 Quadratmeter. Der Balkon war für uns – in unserer ersten eigenen Wohnung – unser grünes Paradies. Leider gab es bei diesem doch schon älteren Haus keine Wasserleitung am Balkon, das war vor mehr als 30 Jahren noch nicht Standard. Viele nutzten den Balkon damals als „offene“ Rumpelkammer, bei uns aber grünte und blühte es.
Bohnen, Tomaten, Gurken & Co
Bohnen kraxelten an Bambusstäben hoch, es wuchsen Tomaten, Gurken, Zucchini und Radieschen, viele verschiedene Salate und das alles meist in ganz kleinen Kisterln. Weil kaum Platz war und die Sorge groß war, dass schwere Gefäße der Balkon nicht aushält. Kleine Töpfe bedeuten viel Gießen – vor allem im Sommer. Da hieß es im Hochsommer Freitagabend alles ganz stark einwässern, wenn es zwei Tage an den Attersee ging. War ein längerer Urlaub angesagt, half die nette Nachbarin. Und oft waren die Pflanzen danach noch prächtiger, als vorher. Ja und dann wurde geerntet, eingekocht, denn wohin mit den mittlerweile riesigen Zucchini oder den vielen Tomaten. Selbstversorger waren wir längst nicht, aber ich habe sieben Jahre lang erlebt, was es heißt, ohne Garten zu garteln.