Wieder ein Winter, der keiner war. Ein buntes Sprießen in den Gärten und – wohin man blickt, wird dem Garten gehuldigt – in Zeitungen, Büchern, Radio, TV und in dutzenden Prospekten, die nun ins Haus flattern. Hier meine Checkliste, was in den kommenden Wochen zu tun ist.

Das gehört unbedingt erledigt!

  1. Kompost verteilen

Die Kraftquelle im Garten für alle Pflanzen ist der Kompost. Nur wenn der Boden voller Leben ist, dann geht es auch den Pflanzen gut. Daher in allen Gartenbereichen nun eine Schicht von 1-2 cm Kompost aufbringen und oberflächlich leicht einarbeiten. Danach den Boden gleich mulchen mit Holzfaser, später mit Rasenschnitt oder unter Gehölzen (und nur dort) mit Rindenmulch.

  1. Rasen, Rosen und Blumenzwiebel düngen

Damit der Rasen grün und dicht wächst, jetzt die Flächen mit organischem Rasendünger versorgen. Blumenwiesen und Kräuterrasen dürfen nicht gedüngt werden, sonst gibt’s keine Blumen mehr. Damit es auch in den kommenden Jahren wieder viele Narzissen gibt, müssen die Narzissen nun kräftig gedüngt werden. Auch die Rosen werden nun mit organischem Dünger versorgt.

  1. Schnecken bekämpfen

Dieses Jahr wird vermutlich wiederum ein Schneckenjahr. Kaum Bodenfrost und konstant milde Wintertemperaturen haben die lästigen Nacktschnecken fast vollkommen überleben lassen. Breitwürfig (also auch in Blumenwiesen, beim Komposthaufen und in Blumenbeeten) das ungefährliche Schneckenkorn (auf Eisen-III-Phosphat-Basis; z.B. „Ferramol“) streuen.

  1. Obstbäume und Rosen schneiden

Die Forsythien beginnen allmählich zu blühen, daher beginnt der Rosenschnitt: Kletterrosen, Strauchrosen und Wildrosen nur ausschneiden. Sie blühen weitgehend auf den Vorjahrestrieben. Edelrosen kräftig schneiden – „sie wachsen sich gesund“.

  1. Kräuter und Gemüse setzen.

Ob Schnittlauch oder Petersilie, ob Rosmarin, Salbei oder Thymian – sie alle kann man ohne (große) Sorge schon ins Freie setzen. Am besten vorerst in einem leicht erreichbaren Kräuterkisterl, das zur Not auch noch zum Haus gestellt werden kann, wenn der April meint, er müsse Winter spielen. Salat, Kohlrabi und natürlich Radieschen können auch im Freiland gepflanzt werden. Weils doch noch sehr kalt werden kann, gleich das dünne (weiße) Vlies bereitlegen. Bei starkem Frost doppelt auflegen und gut fixieren.

  1. Aussäen, pflanzen und sich am Wachsen freuen

Nicht alle Blumen oder Gemüsesorten bekommt man später als fertige Pflänzchen. Daher sollte man nun aussäen. Immer frische Erde verwenden, Saatgut sollte nicht zu alt sein (sonst dichter säen) und Schalen warm stellen. Mit Glas oder Folie abdecken. Feucht, aber nicht nass halten.

Das lassen wir lieber!

  1. Rest-Laub liegen lassen

Unter den Hecken, aber auch auf Staudenbeeten bleibt das Laub vom Herbst nach wie vor liegen. Darunter (und nur dort!) verstecken sich die Laufkäfer, die kleinen aber sehr fleißigen Schneckenvernichter. Krankes Laub (unter Rosen) unbedingt rasch entfernen.

  1. Rasen noch nicht vertikutieren

Das Vertikutieren gehört für viele zum Frühling. Damit es wirklich sinnvoll ist, nicht vor dem ersten (besser sogar zweiten) Mähen durchführen. Denn dann sind die Graspflänzchen gut verwurzelt und werden nicht ausgerissen.

  1. Kübelpflanzen bleiben geschützt

Nur einige wenige Kübelpflanzen sind so robust, dass man sie bereits ins Freie holen kann: Fuchsien, Engelstrompete, Enzianbäumchen und auch die überwinterten Pelargonien bleiben geschützt stehen. Oleander, Hanfpalme und Lorbeer kann man ins Freie holen.

  1. Teich nicht reinigen

Im Frühjahr sollte man den Teich nicht mehr reinigen. Viele Tiere sind bereits unter Wasser aktiv. Nur den Rand ausputzen und vertrocknetes ausschneiden. Immer daran denken: der grüne Belag auf Steinen ist die Filteranlage eines Biotops!

  1. Keine Unkrautvernichter verwenden

Für viele sind diese gefährlichen Chemiebomben längst tabu, das beginnende Gartenjahr sollte für alle Anlass sein auf diese umstrittenen Mittel zu verzichten. Die Abbauprodukte bleiben nämlich jahrelang im Boden.

  1. Keine Kunstdünger streuen

Auch hier muss Naturgärtnern nicht viel erklärt werden, denn Mineraldünger (Synonym für viele ist das „Blaukorn“) bauen Boden und organische Substanzen ab. Daher Finger weg und den Boden mit organischen („bio“) Dünger versorgen.