Bei meinen Gartenreisen versuche ich immer jene Gärtenerlebnisse zu bieten, die man sonst nicht bekommt. Vor kurzem stand eine Reise nach Wien am Programm, zwar begleitet von Dauerregen und Sturm, aber doch wurde den Gartenfans ein einzigartiger Blick hinter die Kulissen geboten. Im Palmenhaus der Bundesgärten in Schönbrunn war eine Nachtführung angesagt. Der grüne Schatz der Habsburger ist an sich schon gewaltig, aber im Licht der Scheinwerfer wirkt die eindrucksvolle Eisen-Glas-Konstruktion noch gewaltiger, die riesigen Palmen gespenstisch und der großartige Blick von der Galerie auf die tropische Pflanzenpracht von oben bei Nacht war beeindruckend.
Der neue „Apfelbaum“ der Gärten
Für eine Pflanze, die der Klimawandel zum neuen „Apfelbaum“ der Gärten macht, gab es im Feigenhof in Wien Simmering einen Blick hinter die Sammlung von mehr als 700 winterharten und selbstfruchtenden Feigen. Auch ein (fast gespenstischer) Besuch des Zentralfriedhofs bei Sturm und Regen mit der engagierten regenfesten Stadtführerin („Monika danke!“) brachte Botanik und Geschichte und Geschichten näher.
Der Höhepunkt war dann das Erklimmen des Stephansdoms mit der charismatischen Führung durch Dompfarrer Toni Faber höchstpersönlich. Sogar mit Botanik, denn auf den glasierten Dachziegeln wachsen dank der viel sauberen Luft nun Flechten und Moose. Gartenlust ist halt überall möglich.