Ich kann mich noch gut erinnern, als ich vor einem Vierteljahrhundert nach England kam und praktisch nichts über dieses Land wusste. Als Reporter begleitete ich diese Reise und genoss ab dem ersten Moment die Gartenliebe, die ich überall fand. Als ich dann am ersten Tag gleich nach Great Dixter kam, war für mich klar – ich hab mein ganz persönliches Paradies gefunden. Mittlerweile bin ich in diesem Land, in dem vieles anders ist, als anderswo, beinahe daheim. Den Brexit kann ich bis heute nicht verstehen. Genau so wie alle meine Freunde in Großbritannien. Und viele hoffen ja noch immer, dass das alles nur eine Episode im Inseldasein war und nicht Wirklichkeit wird.

Garten ist Garten und Politik ist Politik

Aber egal. Für mich gilt immer: Garten ist Garten und Politik ist Politik. Ich genieße mit den Menschen ihre Gärten und freue mich über ihre Leidenschaft. Und diese Freude wird – egal wo sich das Land in den nächsten Jahren einordnet – noch lange anhalten, denn rund 3.700 Gärten öffnen Jahr für Jahr ihre Gartentüren und so mancher unentdeckte Schatz wartet noch darauf, gehoben zu werden. 25 Jahre sind eine lange Zeit. In diesen Jahren ist mein Garten entstanden. Mit vielen Ideen von den Reisen, mit vielen Pflanzen, die ich mitgebracht habe. Wachsende Erinnerungen, die verbinden. Und um dieses Zusammenwachsen geht es eigentlich. Die Reisen sind ein Teil des gegenseitigen Kennenlernens und Verstehens. Eigentlich stehen die Menschen im Mittelpunkt und die Gärten sind nur die blühende Zugabe.