Es war diesmal eine Punktlandung. Fast könnte man sagen, dass es bloß Stunden vor dem ersten Wintereinbruch gelungen ist, den Garten winterfest zu machen. Bei strahlendem Sonnenschein wanderte eine Kübelpflanze nach der anderen ins Gewächshaus. „Wanderte“ ist gut – sie wurden mit Sackkarre geschleppt und so manche Pflanze erlebt vermutlich bald das Finale: sie wird zu groß, um ins Überwinterungsquartier zu passen.
„Wollen Sie unsere Hanfpalme, perfekt gepflegt, aber mit vier Meter Höhe leider zu hoch“! Solche Angebote bekomme ich zahlreiche mit den unterschiedlichsten Pflanzen. Gerade bei den Palmen ist es leider unmöglich, dass man sie durch Schnitt klein hält. So wird es auch bei mir in den nächsten zwei, drei Jahren so weit sein, dass die eine oder andere Kübelpalme im Freien stehen bleibt. Ist der Winter gnädig, dann wird sie überleben, zeigt er seine eiskalte Seite, dann blicken wir halt auf gut 30 Jahre zurück, die uns diese Hanfpalme begleitet hat.
Um eine Pflanze wäre mir aber echt Leid: eine Yucca-Palme, die ich als Student in einem Möbelhaus gekauft habe und die mich seit 40 Jahren begleitet. Längst keine Zimmerpflanze mehr, sondern ziemlich großgewachsen und mehrmals zurückgeschnitten (die kann man schneiden!) steht sie in einem großen Topf – den Sommer über auf der Terrasse und im Winter im Glashaus. Jetzt eng an eng mit all den anderen Gästen aus dem Süden.
Nun ist einmal Ruhezeit im Garten, obwohl die ersten Mimosen bereits beginnen, ihre Blüten zu öffnen. Mit einem Glashaus ist das Gartenjahr halt nie zu Ende.