Das Purpurglöckchen ist in den letzten Jahren zu einer beliebten Balkon- und Beetpflanze geworden. Nicht nur wegen der zarten Blüten, sondern vor allem wegen der herrlichen Blätter. Dutzende Sorten gibt es mittlerweile, die bis in den Winter hinein in Gärten und auf Terrassen Farbe in die grauen Tage bringt.
Viel robuster, als man denkt
So zart das Purpurglöckchen auch aussieht, es ist viel robuster, als man denkt. Es verträgt problemlos einige Grade Frost. Manche Sorten werden gerade dann mit intensiven Farben besonders attraktiv. Wird es noch kälter, dann friert es ab und erscheint im kommenden Jahr aus dem Wurzelstock wieder.
In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich Züchter in den USA und Holland besonders intensiv mit dieser Pflanze befasst und aus einigen wenigen rot- und grünblättrigen Sorten wurde eine kaum noch überschaubare Palette. Verschiedene Blattformen, -farben und ungewöhnliche Zeichnungen – es gibt fast nichts, was es nicht gibt.
„Heucherella“ als interessante Züchtung
Interessant sind die Züchtungen, wo es gelungen ist, das Purpurglöckchen mit Tiarella, den sogenannten Schaumblüten, zu kreuzen. „Heucherella“ heißen diese Pflanzen, die besonders kompakt und kräftig wachsen. Ältere Stöcke können bis zu einem halben Meter Durchmesser bekommen und die Blütenrispen mit kleinen weißen, rosa- oder purpurfarbenen Glöckchen schweben in 40 bis 60 cm über den Blättern, was diese Pflanzen sehr attraktiv macht.
Wenig anspruchsvoll
Purpurglöckchen sind im Prinzip wenig anspruchsvoll. Sie lieben einen humusreichen, nicht zu trockenen Standort im Halbschatten. Weil die Wurzelstöcke im Laufe der Zeit aus dem Boden herauswachsen, ist es vom Vorteil die Erde alljährlich mit gut abgelagertem Kompost zu bedecken.
Eine interessante Beobachtung wird man machen: Rotlaubige Züchtungen vergrünen im Schatten und sollten einen sonnigen Platz erhalten. Sorten mit gelb- bis orangefarbenem Laub hingegen bekommen in der Sonne Flecken und sind wie die grünlaubigen Sorten im Halbschatten am besten aufgehoben.