Beginnen wir gleich beim Teich – die Gelsenbrutstätte!
FALSCH.
Richtig angelegte Teiche sind Biotope, gleiche ökologisch äußerst komplizierte Natursysteme, bei denen der Mensch eigentlich gar nicht eingreifen muss. Ein Teich, der tief genug ist, der nicht permanent in der Sonne liegt oder dessen Wasser wenigstens durch viele (Seerosen-)Blätter beschattet wird, der genug an Pflanzen hat, der wird innerhalb kürzester Zeit eine Oase für viele Tiere. Die ganz von alleine kommen. Libellen, Rückschwimmer, Molche, Kröten und Ringelnattern. Und genau sie sind es – zusammen mit vielen, vielen anderen Individuen, die dafür sorgen, dass sich die Gelsenlarven nicht lange im Wasser entwickeln können. Attacke! Und schon ist die Brut gefressen!
Algen lassen sich leicht belämpfen: Auspumpen, schrubben und dann ist die Wasserwelt wieder ok!
FALSCH.
Je stärker in die Mikrobiologie eines Teiches eingegriffen wird, desto energischer reagiert ein Biotop. Denn auf jedem der Stein sind Milliarden von Mikroorganismen, die dafür sorgen, dass das Wasser geklärt wird. Schrubbt man sie weg – beginnt das Algenwachstum nur noch mehr. Daher: ein wenig Natur gehört zum Biotop dazu.
Springbrunnen und Bach sind die Filteranlagen eines Teiches.
FALSCH.
Wer meint, er tut Gutes für die Wasserqualität im Teich und installiert eine Pumpe um damit einen Springbrunnen, einen Quellstein oder gar einen Bachlauf zu speisen, der irrt! Für uns Menschen ist das beruhigende Gluckseln sicherlich eine Bereicherung, aber für den Teich ist es ganz und gar nicht notwendig. Im Gegenteil sogar schlecht: das Wasser erwärmt sich und Kohlendioxid wird herausgesprudelt. Und das ist die Nahrung für die Pflanzen. Steht die Teichpumpe noch dazu am Grund des Bodens, wird das nährstoffreiche Wasser nach oben gepumpt und „düngt“ die Algen.
Und auch der Kompost sehr oft Diskussionsobjekt: Mein Komposthaufen stinkt!
Stinkt er, dann ist was „faul“. Und Fäulnis darf es auf einem Komposthaufen nicht geben – Verrottung ist das Ziel. So wie im Wald das Laub verrottet, so sollen alle Gartenabfälle langsam zu Humus werden. Und das geht bei einem lockeren Aufbau ganz ohne Gestank.
Alles aus der Küche kommt auf den Kompost!
Stimmt fast – aber doch nicht ganz:
Der Komposthaufen im Garten funktioniert anders, als die Heißkompostierung der großen Anlagen. Daher niemals Knochen, Fleisch, Reis, Nudeln oder andere Speisereste auf die kleine Erdfabrik kippen – garantierte Besucher: Ratten.
Kürbisse dürfen nicht auf den Kompost gepflanzt werden!
Richtig!
Kürbisse werden an den Fuß des Komposthaufens gepflanzt. Dort holen sie sich jene Nährstoffe aus dem Boden, die durch den Regen ausgeschwemmt werden. Der beste Kürbis ist der Hokkaido – der liefert die schmackhafteste Suppe.
Gießen – die große Unbekannte
Auch beim Gießen passieren immer wieder Fehler. Wer meint, dass er mit „mehr Gießen“ schönere Pflanzen bekommt, der irrt, nur wer alle paar Tage durchdringend gießt, bekommt die schöneren Pflanzen. Auch „kaltes Wasser“ erfrischt die Pflanzen nicht, sondern bereitet ihnen eher Probleme und dass der Oleander lieber Leitungswasser hat, als Regenwasser, weiß man mittlerweile auch.