Es kommt wie das Jammern über den ersten Frost oder den fehlenden Schnee zu Weihnachten – das kollektive Stöhnen über die Hitze. Wenn die Balkonblumen schon zu Mittag schlapp machen, die Kübelpflanzen zwei Mal täglich Wasser brauchen und der Rasen zu einer braunen Steppe geworden ist, dann darf wohl gestöhnt werden. Oder? Sicherlich, aber wir sollten bei jedem Stöhnen daran denken, dass das nicht von ungefähr passiert. Eine Hitze im Juni gibt es nicht das erste Mal, aber die Häufigkeit, dass so ein Ereignis eintritt, ist immer öfter.
Teil des normalen Wahnsinns
Manche wollen das nicht wahrhaben (auch Präsidenten einer Supermacht) und meinen, es sei einfach der Lauf der Dinge. Kann sein, aber es kann ganz sicher der Mensch gegensteuern. Allerdings nicht so, wie es mir kürzlich ein Autofreak erzählte, der gerade seine Frau zum Gartencenter chauffierte: „Kommt die Hitze bin ich einfach mehr mit dem Auto unterwegs, denn die Klimaanlage macht hier das Leben erträglich“!
Vielleicht denken wir darüber nach, dass wir alle ein Teil des ganz normalen Wahnsinns sind (auch ich!): Wenn der Flugverkehr explodiert (in Heathrow werden täglich 220.000 Menschen gezählt!!) oder die Lkw-Lawine auf der Autobahn die 1. Spur zur Lastwagenspur macht, weil wir alle alles immer und überall haben wollen. Oder generell das viele Autofahren – natürlich ist es bequem und man kann meist gar nicht anders. Meint man jedenfalls.
Doch sollten wir vielleicht weniger darüber jammern, dass es heiß ist, als dass wir Menschen ziemlich dumm sind. Und das Nachdenken darüber sollte rasch und keinesfalls in der klimatisierten Wohnung, dem Büro oder dem Auto erfolgen…