Wenn der Herbstnebel sich breitmacht, die Temperaturen Tag für Tag sinken, wenn es draußen im Garten so richtig ungemütlich wird, dann kommt das Ende der Gartenzeit. Aber halt: Jetzt ist die beste Pflanzzeit. Auch wenn es immer weniger Gartenliebhaber praktizieren, die letzten Wochen eines Gartenjahres sind für das Setzen von Rosen, aber auch von Bäumen und Sträuchern ideal. Viele Gehölze starten, safort, aber ganz unbemerkt mit dem Wurzelwachstum, vor allem aber beginnt im Frühjahr der Wuchs schon deutlich früher. Und der Gartenliebhaber oder die Gartenliebhaberin, die nun noch einmal Nässe und Kälte auf sich nehmen, haben dann deutlich weniger Mühe. Das oftmalige Gießen bei Neuanpflanzungen entfällt nämlich bei einer Herbstpflanzung gänzlich. Und im Übrigen sind die Pflanzen meist auch jetzt noch günstiger zu haben.
Völlig aus der Mode gekommen ist das Setzen von sogenannten „wurzelnackten“ Rosen. So wie Jahrzehnte die Pflanzen verschickt wurden und im Herbst und im zeitigen Frühjahr in die Erde gebracht wurden, passiert es leider heute nur noch ganz selten. Die meisten kaufen Rosen im Topf und das am liebsten blühend. Dabei sind die Preisunterschiede gewaltig: wurzelnackt gibt es die Rosen schon ab acht, neun Euro. Im Topf kosten die Rosen dann an die 25 Euro.
Abseits vom finanziellen Vorteil, sind die Wachstumsbedingungen für im Herbst gepflanzte Rosen deutlich besser. Wie wird nun eine Rose gepflanzt. Entweder kauft man sie gleich in der nächsten Baumschule, was den Vorteil hat, dass hier Pflanzen angeboten werden, die an das Klima angepasst sind, oder man bestellt per Post. Dann kommen die Pflanzen meist in Plastiksäcken verpackt. Kühl gelagert (zum Beispiel in einer Garage) sind sie einige Tage problemlos lagerfähig. Am Tag vor dem Pflanzen sollte man die Rosen aus der Verpackung nehmen und in einen Kübel Wasser stellen.
Das Pflanzloch sollte – bei Beetrosen, Strauchrosen und Kletterrosen – gut 50 cm im Durchmesser haben. Die Tiefe hängt von den Bodenverhältnissen ab. Ist es ein sehr fester, toniger Boden, sollte tiefer gelockert werden. Üblicherweise reichen aber auch 40 bis 50 cm. Niemals Rosen dorthin setzen, wo schon einmal eine Rose stand. Die Pflanzen sind selbstunverträglich.
Mutterboden mit etwas Kompost mischen, keinen Torf oder torfhaltige Erde einmischen. Verdichtete Böden mit etwas Quarzsand mischen. Als Dauerdünger Hornspäne einstreuen. Die Wurzeln mit einer scharfen Baumschere einige Zentimeter frisch anschneiden, die Triebe über der Erde dagegen jetzt nicht schneiden.
Das wichtigste aber: die Veredelungsstelle – das ist jener verdickte Bereich über dem Wurzelhals – muss gut eine handbreit unter die Erde. Erde festdrücken, angießen – damit sich die Erde ganz fest mit den Wurzeln verbindet und dann anhäufeln, so dass die Triebe der Rose beinahe nicht mehr zu sehen sind. Und dann kann man diese neugepflanzte Rose vergessen – bis zum Frühjahr. Ja noch besser: bis zum Blühen im Juni.
Ähnlich wie die Rosen werden nun auch alle anderen Bäume und Sträucher gesetzt. Hecken zum Beispiel lassen sich nun besonders preisgünstig setzten: Liguster, Hainbuche oder auch alle Blütensträucher, die jetzt in die Erde kommen, sind im kommenden Jahr schon kräftig im Wachsen.