„Schreiben Sie doch bitte wieder etwas gegen die Laubsauger“! Briefe – eigentlich sind es nur noch Mails, bekomme ich Woche für Woche viele. Ich gestehe auch: Mails beantworte ich fast umgehend, Briefe nur dann, wenn ich eine Telefonnummer vorfinde – das traditionelle Briefschreiben, das zwar romantisch ist, ist für mich zu kompliziert geworden.
Die Nützlinge sind weg, die Schädlinge bleiben
Daher kommt die Antwort auf einen sehr, sehr langen Brief auch an dieser Stelle: Ja, ich bin ein absoluter Gegner der Laubsauger. Nicht nur wegen des Lärms, der ist ja nach kurzer Zeit wieder vorbei, doch vor allem wegen der vielen Nützlinge, die aufgesaugt und vom starken Gebläse wie bei einem Fleischwolf vernichtet werden. Wer nämlich meint, dass mit dem Wegräumen des Laubes die Schädlinge den Weg des Zeitlichen gehen, der irrt sich gewaltig. Genau die Schädlinge sind es, die zurückbleiben, die „guten“ Tierchen dagegen werden vernichtet.
Als bestes Beispiel können dafür die lästigen Schnecken hergenommen werden. Vor einigen Wochen hat die Eiablage (etwa 200 – 400 Eier pro Nacktschnecke) begonnen. Daraus sind nun schon die ganz kleinen Schnecken geschlüpft, die sich in den Erdritzen verstecken und vom Turbosauger des überordentlichen Gärtners nichts mitbekommen. Die großen und (schnecken-)fressenden Laufkäfer dagegen verstecken sich im Laub und sind mit einem Schlag zum Opfer der Ordnungswut geworden.
Das Ergebnis sieht man meist erst im kommenden Frühjahr, wenn zu hunderten die Schnecken auf Beutezug gehen und sich die Laufkäfer erst langsam wieder ansiedeln. Zum Heulen…