Gäbe es einen Preis für garantierte Blüten – die Amaryllis hätte ihn längst für sich eingeheimst. Der Gigant unter dem Zimmerpflanzen, bei dem man eigentlich nichts falsch machen kann. Hier die wichtigsten Tipps fürs Gelingen.
- Jetzt werden die großen Zwiebeln in Gärtnereien und Gartencentern angeboten. Meist schaut schon ein Stück der Blütenstiele hervor – daher müssen sie sofort gepflanzt werden!
- Der Topf darf nicht zu groß sein. Zwischen Zwiebel und Topfrand sollten 2 cm Platz für Erde bleiben. Ein Tontopf ist ideal, weil er schwer genug ist und verhindert, dass die Pflanze mit den großen Blütentrieben später umfällt.
- Als Erde kann man jede handelsübliche Blumentopf-Erde verwenden, etwas Tongranulat untergemischt verhindert Staunässe.
- Die Zwiebel wird etwa zur Hälfte (bis maximal 2/3) eingepflanzt – niemals tiefer, sonst kann es zu Fäulnis kommen.
- Topf sofort ins warme Zimmer stellen. Temperaturen um die 20 Grad sind ideal. Nicht dunkel aufstellen. Nur leicht angießen. Würde man zu viel gießen, können die Blüten stecken bleiben und nur Blätter aus der Zwiebel wachsen.
- So bald der Blütentrieb gut 20 cm lang ist, wird regelmäßig gegossen. Als Standort ist nun ein heller Platz mit 15 – 20 Grad ideal. Da öffnen sich die Blüten langsam und bleiben lange erhalten. Drehen sie die Töpfe ab und zu, denn so verhindert man, dass die Triebe zu schräg zum Licht wachsen.
- Sind die Blüten verblüht, werden sie zunächst einzeln abgeschnitten, beginnt der Stiel zu welken, wird auch der entfernt.
- Nun beginnt die Zeit des Kraft Sammelns: die langen grünen Blätter, die sich bilden benötigen Sonne, Wasser und Dünger. Je mehr gedüngt wird, desto kräftiger wird die Zwiebel werden und desto wahrscheinlicher ist eine Blüte im kommenden Jahr. Bis nach den Eisheiligen bleibt die Pflanze im Zimmer, später kommt sie am Balkon oder in den Garten. Erst im August stellt man das Gießen und Düngen ein.
- Legen sie den Topf nun seitlich um, so wird nicht mehr versehentlich gegossen und die Blätter verwelken. Für diese Pflanzen ist diese Ruhezeit, so wie in der Heimat sehr wichtig.
- Im November/Dezember werden die Töpfe ins warme Zimmer geholt. Sind sie kräftig genug (gedüngt worden) erscheinen wenig später die neuen Blüten.
Amaryllis oder Hippeastrum oder Ritterstern!
Die babylonische Namensverwirrung ist gerade bei dieser seit einigen Jahren so populären Zimmerpflanze besonders groß, denn Amaryllis heißen eigentlich nur jene rosaroten Trichterblüher, die aus Südafrika stammen und als „Amaryllis belladonna“ im Spätherbst an sehr geschützten Stellen im Garten blühen. Die als Zimmerpflanzen bekannten Amaryllis stammen dagegen alle aus den tropischen Gebieten Amerikas, mit einer ausgeprägten Trockenzeit im Sommer. Und so ergibt sich auch schon der Lebenszyklus, dieser sehr leicht zu kultivierenden Pflanze.