„Blüht die Forsythie, dann werden die Rosen geschnitten!“ Mit diesem allgegenwärtigen Frühlings-Blütenstrauch werden wir in diesen Tagen an eine der wichtigsten Arbeiten im Garten erinnert. Für viele scheint das Schneiden kompliziert, doch es ist viel einfacher, als man denkt. Und doch verwirren so manche gärtnerische Vokabeln. Hier das Lexikon der Fachausdrücke:
„Auf ein Außenauge schneiden!“
„Auge“ nennen die Profis die neuen Triebe, die sich an den Ästen bilden. Man sollte genau über einem solchen Trieb schneiden, der nach Außen zeigt. So wächst die Rose locker und bleibt luftig. Das hilft Krankheiten zu verhindern.
„Ableitend schneiden!“
Ob beim Baum oder Strauch, gilt auch diese Schnittregel bei der Rose: Immer so schneiden, dass ein Trieb eine Fortsetzung hat. Allerdings wird es jetzt kompliziert: nur dann, wenn es sich um Strauchrosen oder Historische Rosen handelt. Bei Edelrosen ist das nicht wichtig. Hier wird kräftig „auf Stummel“ geschnitten.
„Schwache Triebe entfernen!“
Netter Hinweis, aber was ist ein schwacher Trieb? Dort, wo am Ende Reste von Hagebutten zu finden sind, wo die Triebe weniger als als drei bis fünf Millimeter Durchmesser haben (in etwa), handelt es sich um schwache Triebe – sie muss man wegschneiden. Denn kräftiger Schnitt löst kräftiges Wachstum aus. Bei Beetrosen besonders wichtig – sie wachsen sich nämlich, wie man sagt, gesund!
„Blühen am einjährigen Holz!“
Alle mehrmals blühenden Rosen (wie alle Beetrosen) bilden jetzt im Frühjahr neue Triebe, die sich dann im Juni mit Blüten schmücken. Daher kann man diese Rosen auch wirklich ganz stark zurückschneiden. Polyantharosen vertragen einen Rückschnitt auch auf 20 bis 30 cm.
„Wassertrieb oder doch nicht!“
Gerade bei den Kletterrosen und den Strauchrosen bilden sich oft extrem lange, neue Triebe. Kommen die über der Veredelung aus dem Holz, dann ist das die wichtigste Maßnahme einer Pflanze, um jung und vital zu bleiben. Schneidet man diese Triebe (passiert leider sehr oft) weg, dann vergreisen langfristig die Pflanzen.
„Altes Holz bringt Blüten!“
Während die Beetrosen immer an den neuen Trieben blühen, bilden die alten Rosen und die Wildrosen ihre Blüten nur an den vorjährigen Trieben. Würde man bei der heimischen Hundsrose die langen Triebe jedes Jahr kräftig zurückschneiden, würde es keine Blüten und Hagebutten geben.
„Alte und wilde Rosen nicht schneiden!“
Was aber sind „alte“ Rosen? Gemeint ist nicht das Alter des Rosenstocks, sondern dass es sich um historische Rosen handelt. Diese meist besonders stark duftenden Rosen, die meist nur ein Mal blühen aber herrliche Hagebutten bilden (daher auch nie nach der Blüte schneiden), werden nur ausgeschnitten. Ganz alte Äste bodeneben herausschneiden, um so die Vitalität zu erhalten.
„Veredelung ist unter der Erde!“
Alles über der Veredelung ist „gut“! Doch wo finde ich die? Meist ist es ein dicker Knorpel, der knapp über der Erde liegt, wenn man die Rose kauft. Später sollte er beim Pflanzen unter die Erde kommen. Bei Stammrosen befindet er sich am oberen Ende es Stämmchens.